YPG dementieren türkische Anschuldigungen

Die YPG weisen eine Beteiligung an dem tödlichen Autobombenanschlag am Sonntag in Efrîn zurück. Der türkische Staat begehe einen Völkermord und verbreite im Zuge der psychologischen Kriegsführung Falschmeldungen, heißt es in einer Stellungnahme.

Die Volksverteidigungseinheiten YPG dementieren eine Beteiligung an einem Autobombenanschlag im besetzten Efrîn. Bei der Explosion einer Autobombe sind in der türkischen Besatzungszone im Nordwesten von Syrien am vergangenen Sonntag mehrere Menschen getötet und verletzt worden.

In einer vom Kommunikationszentrum der YPG herausgegebenen Stellungnahme zu den Anschuldigungen des türkischen Verteidigungsministeriums wird das Vorgehen der türkischen Besatzungstruppen einschließlich dschihadistischer Söldnermilizen als Völkermord bezeichnet, jeden Tag finden weitere Angriffe statt. Die Bevölkerungsstruktur wird gezielt verändert, die Ressourcen der Region werden geplündert und die Natur und Geschichte systematisch zerstört, so die YPG:

„Zwischen den Milizen des Besatzungsregimes finden ständig bewaffnete Auseinandersetzungen statt und die Unterdrückung der Bevölkerung nimmt zu. Wer sich dem Besatzungsregime nicht beugt, wird ermordet. Zugleich versuchen der türkische Staat und seine Banden, uns für die von ihnen begangenen Verbrechen verantwortlich zu machen. Am 5. September ist es in Efrîn zu einer Explosion gekommen. Der türkische Verteidigungsminister hat diesen Vorfall so dargestellt, als ob unsere Einheiten die Detonation ausgelöst hätten. Diese Behauptung des türkischen Staates ist falsch. Derartige Erklärungen und Meldungen sind Teil der psychologischen Kriegsführung. Unser Volk und die Weltöffentlichkeit dürfen dem türkischen Staat keinen Glauben schenken.“

Immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Milizen

In den von der Türkei okkupierten Gebieten in Nordsyrien kämpfen immer wieder Besatzungstruppen untereinander. In der Regel sind Meinungsverschiedenheiten um die Verteilung von Beute, Lösegeldern oder Schutzgeldern die Ursache. Insbesondere Efrîn, einst die stabilste Region ganz Syriens und sicherer Hafen für Hunderttausende Binnenvertriebene, ist gezeichnet von der seit inzwischen über dreieinhalb Jahren andauernden Besatzung. Morde, Entführungen, Verhaftungen und Verschwindenlassen stehen genauso auf der Tagesordnung wie Plünderungen, Zwangsarabisierung, Zwangstürkisierung und Islamisierung.