„Widerstand bis zur Befreiung“

Arabische Kämpferinnen und Kämpfer aus den QSD und YPJ erklären, den Widerstand bis zur Befreiung der vom AKP/MHP-Regime in Rojava besetzten Gebiete fortzusetzen.

Als vor einem Jahr, am 9. Oktober 2019, der türkische Staat in Nordostsyrien einfiel, schlossen sich viele junge Menschen in der Region den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) oder den Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) an, um gegen die Invasion zu kämpfen. Einige arabische Kämpferinnen und Kämpfer berichten im ANF-Gespräch über ihre Beitrittsmotivation.

Halim Minbic trat nach der Invasion den QSD bei. „Wir haben uns entschlossen, uns als Kinder dieses Landes gegen die Unterdrückung den QSD anzuschließen”, erklärt er. „Der türkische Staat hat umfassende Invasionspläne und verfolgt den Traum eines neuen Osmanischen Reichs. Der Mittlere Osten soll besetzt werden. Deshalb wurden die Angriffe auf Nord- und Ostsyrien gestartet. Sie versuchen, zwischen den Völkern der Region Feindschaft zu säen. Denn das Projekt der demokratischen Nation, das Rêber Apo [Abdullah Öcalan] ins Leben gerufen hat, bringt alle Völker zusammen.

Wir sehen, wie Kurden, Araber, Suryoye, Assyrer und Armenier zusammenleben. Aber der türkische Staat will, dass sich die Menschen als Feinde gegenüberstehen. In Tell Abyad [kurd. Girê Spî] haben die Besatzer geglaubt, dass die arabische Bevölkerung mit ihnen gemeinsam vorgehen wird. Aber das arabische Volk hat sich niemals an die Seite des türkischen Staats gestellt. Als wir den Widerstand unseres Volkes sahen, haben wir entschieden, uns den Reihen des Widerstands anzuschließen. Dieser Widerstand hat uns zutiefst berührt.“

Unser Land braucht uns“

Mecid aus Raqqa erklärt: „Dieses Land kann Jahrhunderte von geschwisterlichem Zusammenleben der Völker bezeugen. Wir sehen, dass der türkische Staat unser Land zu besetzen versucht. Er lässt in der letzten Zeit insbesondere die Scheichs von Stämmen in Deir ez-Zor entführen oder ermorden. Wir haben eine klare Haltung gegenüber diesem Vorgehen. Wir haben uns auf den Spuren von Amara Jiyanda und Argêş Hesekê, die im Widerstand gegen die Besatzung gefallen sind, dem Kampf angeschlossen. Wir werden den Weg der Gefallenen weitergehen und nicht zulassen, dass Zwietracht zwischen uns gesät wird. Ich appelliere an alle jungen Menschen in der Region. Das Land braucht euch, schließt euch den QSD an und verteidigt euer Land.“

Die Versklavung von Frauen ist nicht hinnehmbar“

Rita Minbic von den YPJ weist insbesondere auf die Angriffe auf Frauen hin und führt aus: „Als die Angriffe auf Girê Spî und Serêkaniyê begannen, schloss ich mich den YPJ mit dem Ziel an, unser Land von den Besatzern zu befreien. Sie haben vor unseren Augen Frauen und Kinder ermordet. Als Frau kann ich diese Unterdrückung nicht hinnehmen und deshalb habe ich mich den YPJ angeschlossen.

Unser Ziel ist es, die besetzten Gebiete eines nach dem anderen zu befreien, ebenso die von den Verbrecherbanden gefangenen Frauen. Als Frauen wissen wir nun, wie wir uns verteidigen. Wir werden uns gegen jegliche Angriffe organisieren und kämpfen. Das sind wir Rêber Apo, dem Garanten der Frauenbefreiung, schuldig. Deshalb werden wir die Versklavung von Frauen niemals hinnehmen und für die Frauenbefreiung kämpfen.“