Den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) ist ein weiterer Schlag gegen die dschihadistische Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) gelungen. Wie das multiethnische Bündnis am Samstag mitteilte, konnte in der ostsyrischen Region Deir ez-Zor ein lokaler IS-Anführer festgenommen werden. Die von der internationalen Anti-IS-Koalition unterstützte Operation zur Ergreifung des Mannes fand in Al-Busayrah statt. In der linksseitig des Euphrat gelegenen Kleinstadt war erst vor einer Woche ein IS-Kommandant festgesetzt worden.
Bei dem nun gefangen genommenen Dschihadisten handelt es sich QSD-Angaben nach um einen Kommandeur der Miliz, der für den Transfer und die Ausrüstung von Terrorzellen verantwortlich gewesen ist. Vorrangig sei er zuständig gewesen für die Ausstattung von Selbstmordattentätern mit Waffen und Ausrüstung, die Anschläge im Raum Deir ez-Zor, Hesekê und anderen Regionen der Autonomiegebiete von Nord- und Ostsyrien durchgeführt haben sollen. Bei der Durchsuchung des Hauses des IS-Führers haben die Spezialeinsatzkräfte der QSD auch ein Waffendepot entdeckt. Neben Maschinengewehren, Munition und militärischer Tarnkleidung wurden in dem ausgehobenen Versteck auch Sprengfallen entdeckt.
Zwar gilt das „Kalifat“ des IS seit März 2019 als militärisch beseitigt, durch die kriegerische Aggression des Nato-Staates Türkei gegen Nord- und Ostsyrien ist die zerschlagene Miliz jedoch massiv gestärkt worden. Insbesondere der türkische Angriffskrieg im Herbst 2019, der zur Besatzung von Serêkaniyê (Ras al-Ain) und Girê Spî (Tall Abyad) führte, hat maßgeblich dazu beigetragen, dass IS-Dschihadisten, denen im Verlauf der QSD-Befreiungsoffensive „Gewittersturm Cizîrê“ die Flucht in syrisch-irakisches Grenzgebiet gelungen war, sich weitestgehend unbehelligt reorganisieren konnten. Insbesondere die im Osten Syriens gelegene Provinz Deir ez-Zor, die vor allem aus Wüstengebieten besteht, gilt als strategisches Rückzugs- und Rekrutierungsgebiet für den IS.