Im Osten von Syrien ist ein lokaler Anführer der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) festgenommen worden. Der Übergriff erfolgte durch eine Spezialeinheit der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) in der linksseitig des Euphrat gelegenen Kleinstadt Al-Busayrah bei Deir ez-Zor. Unterstützt wurde die Operation von Truppen der internationalen Anti-IS-Koalition, erklärten die QSD am Sonntag in einer Mitteilung.
Die Identität des Dschihadisten wurde nicht bekanntgegeben, klar ist nur, dass er im Dorf al-Hijnah lebte. Die QSD teilten mit, dass der Mann die Aktivitäten lokaler Terrorzellen koordinierte und verantwortlich gewesen sei für den Transport von Terroristen und Schmuggel von Ausrüstung. „Anhand von Geheimdienstinformationen durchsuchten unsere Einheiten das Haus des Terroristen, nahmen ihn fest und beschlagnahmten Waffen, Ausrüstung und Dokumente, die seine Beteiligung am IS sowie seine Betätigung für Schläferzellen belegen“, so die QSD.
Seit der IS Mitte April eine „Vergeltungsoffensive“ für die Tötung der beiden früheren IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi und Abu Ibrahim al-Quraishi gestartet und dazu aufgerufen hat, die Zeit des Ukraine-Kriegs für Anschläge zu nutzen, kommt es im Großraum Deir ez-Zor vermehrt zu Attentaten. Allein in den ersten beiden Wochen nach Ausrufung der „Schlacht um Vergeltung für die beiden Führer“ hatte der IS mindestens 20 Anschläge in Nord- und Ostsyrien durchgeführt – so viele wie in den beiden Monaten zuvor zusammen.
Die QSD gaben am Sonntag bekannt, dass die Operationen zur Terrorismusbekämpfung in der Region auch in der nächsten Zeit fortgesetzt werden. Es gehe darum, die dauerhafte Niederlage des IS zu gewährleisten und die Sicherheit der Region aufrechtzuerhalten.
Hochrangiger IS-Anführer in Besatzungszone festgenommen
Am Donnerstag war in Nordsyrien ein hochrangiger IS-Anführer bei einem Einsatz von Koalitionstruppen festgenommen worden. Es handelt sich um Hani Ahmed al-Kurdi, einen erfahrenen Bombenbauer und führenden Vertreter des syrischen Zweigs des IS. Die Operation zu seiner Ergreifung fand in der Stadt Cerablus statt, die seit 2016 von der Türkei besetzt ist.
Der Aufenthaltsort von al-Kurdi, dessen Vater Fawaz al-Kurdi „Wali von Raqqa“ war und 2017 bei einem Luftangriff getötet wurde, ist von den QSD ermittelt worden. Es handelt sich um ein kleineres Dorf, das etwa vier Kilometer südlich der türkischen Grenze liegt. Ein bei der Festnahmeoperation entdeckter Tunnel, der von al-Kurdis Haus bis zur Türkei geführt habe, soll nach vorliegenden Informationen von der türkischen Armee inzwischen wieder zugeschüttet worden sein.