Wagner-Söldner bleiben in Syrien

Die Wagner-Söldner in Syrien werden offenbar nicht abgezogen oder ersetzt. Berichten zufolge sind die russischen Söldner in den ihnen zugewiesenen Gebieten stationiert und in Erwartung einer Neuaufstellung vorläufig suspendiert.

Die Wagner-Söldner in Syrien werden offenbar nicht abgezogen oder ersetzt. Wie North Press unter Berufung auf eine Militärquelle aus einer Sicherheitsabteilung der syrischen Regierungstruppen berichtet, sind die russischen Söldner in den ihnen zugewiesenen Gebieten stationiert und in Erwartung einer Neuaufstellung vorläufig suspendiert. Den Angaben zufolge operiert Wagner in Syrien auf Befehl russischer Kommandeure, die auf dem Luftwaffenstützpunkt Khmeimim in Latakia, Westsyrien, stationiert sind.

Die Wagner-Gruppe ist eine vom russischen Staat finanzierte paramilitärische Organisation, die sich aus Söldnern zusammensetzt und in den letzten zehn Jahren zu einem wichtigen Instrument in Russlands Arsenal geworden ist. Die Söldner wurden in zahlreichen internationalen Konflikten eingesetzt, darunter auch in Syrien. Die Wagner-Gruppe ist nach wie vor in den von der Regierung kontrollierten Teilen des Landes präsent, unter anderem in der Nähe von Homs und Palmyra.

Nach dem angekündigten Aufstand von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin zogen sich seine Truppen in Syrien vom Militärflugplatz Menagh im Norden Aleppos zurück, kehrten aber nach dem Scheitern des Aufstandsversuchs zurück und sind bis heute inaktiv geblieben, so die Quelle von North Press. Die Stationierung und der Einsatz dieser Truppen sei auf den Schutz von Öleinrichtungen in der syrischen Wüste beschränkt, ob die Wagner-Söldner in Syrien bleiben oder abziehen, dürfte daher keine nennenswerten Auswirkungen haben.

Wagner-Kräfte sind in Syrien, Libyen, der Ukraine und afrikanischen Ländern im Einsatz. Nach dem gescheiterten Aufstandsversuch eilte der stellvertretende russische Außenminister Sergej Vershinin nach Syrien, um Vorsichtsmaßnahmen gegen mögliche Risiken durch die Wagner-Gruppe auf syrischem Gebiet zu treffen, berichtet North Press.

Die Militärquelle sagte, es sei nicht zu erwarten, dass sich die Wagner-Truppen in naher Zukunft aus Syrien zurückziehen werden. Berichten zufolge arbeitet das russische Kommando daran, sicherzustellen, dass diese Kräfte ihre Operationen vor Ort ohne größere Veränderungen fortsetzen, was auch den Zielen des syrischen Militärkommandos entspricht.

Die Wagner-Söldner schützen weiterhin Öl- und Gasfelder, die sie zwischen 2016 und 2018 vom Islamischen Staat (IS) im Umland von Deir ez-Zor zurückerobert haben, und sichern außerdem Phosphatminen in der syrischen Wüste. Im Jahr 2018 unterzeichnete die Syrische Erdölgesellschaft einen Vertrag mit dem russischen Unternehmen Evro Polis, der letzterem einen Anteil von 25 Prozent an den Gewinnen aus den vom ISIS zurückeroberten Ölfeldern gewährt.

Foto: Russischer Stützpunkt in Ain Issa, Autonomieregion Nordostsyrien (Archiv)