Anlehnend an die von der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) eingeleitete Offensive „Schluss mit Isolation, Faschismus und Besatzung – Zeit für Freiheit“ hat der Parteirat der PYD (Partei der demokratischen Einheit) der Euphrat-Region in Nordsyrien den Beginn einer neuen Kampagne verkündet. Die Offensive steht unter dem Motto „Nein zur türkischen Besatzung – Ja zur Verteidigung der revolutionären Errungenschaften“ und wurde am Montag vom Ko-Vorsitzenden der PYD-Euphrat, Ehmed Şêx, am Platz der freien Frau in Kobanê vorgestellt.
„Das Ziel dieses Vorstoßes ist die Befreiung aller Regionen Syriens, die unter türkischer Besatzung stehen. Wir wollen unsere Heimat und Würde, unsere Gesellschaft und Geschichte, unser freies Leben und die Errungenschaften der Revolution schützen“, erklärte Şêx. In diesem Sinne richte sich der Kampf gegen die Besatzung sowie alle „Feinde“ von Rojava und Nordostsyrien.
Ziviler Volkswiderstand
Zu den weiteren Einzelheiten gehören die „Organisierung der kulturellen und gesellschaftlichen Kräfte“, die in Aktion treten werden, und der Übergang vom passiven Widerstand zum aktiven gemeinsamen Handeln. „Die Grundlage unserer Offensive bildet der soziale, organisierte, politische und zivile Volkswiderstand. Treu dem Prinzip einer freien Gesellschaft ist das Ziel eine demokratische Nation. Die Offensive ist nicht befristet, sondern wird solange fortgesetzt, bis wir siegen und auf allen Ebenen die Rechte unseres Volkes in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht sowie internationalen Konventionen sichern“, so Ehmed Şêx.
Türkei außenpolitisch isoliert
Durch eine Politik des Feindstrafrechtes habe sich die Türkei nicht nur außen isoliert, sondern überall wo sie präsent ist wirtschaftliche, soziale und politische Krisen verursacht. Dieser Umstand führe den türkischen Staat zum Zusammenbruch. Weiter erläuterte Şêx: „Unsere Offensive wird den Zerfall dieser feindlich gesinnten Politik vorantreiben. Die internationalen politischen und souveränen Kräfte wollen im Mittleren Osten neue Grenzen ziehen. Dies ist eine Auswirkung des dritten Weltkrieges. Eine Entscheidung darüber, damit das kurdische Volk seine legitimen Rechte in seiner angestammten Heimat erlangen kann, ist bis zu diesem Zeitpunkt noch immer nicht gefallen.
Kampagne treibende Kraft für innerkurdische Einheit in Syrien
In diesem Sinne sollte das Hauptaugenmerk unserer Offensive darauf liegen, mit Eigenkraft, politischer Stärke und freiem Willen unsere legitimen Rechte einzufordern. Unsere Offensive wird Garant der Freiheit unseres Volkes sein. Gleichzeitig ebnet sie uns und allen, die sich dem Projekt einer demokratischen Nation und dem Willen nach einem gemeinsamen Leben der Völker verbunden fühlen, den Weg zur Freiheit. Diese Kampagne muss treibende Kraft der innerkurdischen Einheit in Syrien sein.
Kampf mit dem revolutionären Geist von Kobanê
Wir rufen alle Völker Nord- und Ostsyriens, alle politischen Parteien, Organisationen der Zivilgesellschaft, die Frauen und die Jugend als Wegweisende der Gesellschaft dazu auf, sich an dieser Offensive zu beteiligen. Für den Erfolg der Kampagne, die Befreiung von Rêber Apo (Abdullah Öcalan) und die Freiheit unseres Volkes erfordert es einen Kampf mit dem revolutionären Geist von Kobanê, dem Geist der Vergeltung für unsere Gefallenen und einen Widerstand, wie er von der Guerilla in Heftanîn demonstriert wird.“