Viele Tote und Verletzte in „demilitarisierter Zone“ in Idlib

Bei Artilleriegefechten zwischen Regimekräften und protürkischen Milizen wurden viele Zivilist*innen getötet.

Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden gestern Morgen bei Artilleriegefechten zwischen dem syrischen Regime und protürkischen Milizen in der „demilitarisierten Zone“ in Idlib viele Zivilist*innen getötet. Dabei schlugen Granaten in den Gemeinden Nayrab und Sarqib sowie dem Dorf al-Khawain im Osten von Idlib ein und töteten neun Menschen, unter ihnen Frauen und Kinder.

Auch im westsyrischen Hama griffen im Norden stationierte protürkische Milizen die westlich von Hama gelegene Stadt Musayaf mit Raketen an. Dabei wurden vier Zivilist*innen getötet und zehn weitere verletzt. Bei weiteren Angriffen in der Umgebung wurden 35 Personen teilweise schwer verletzt. Seit der Ausrufung der „demilitarisierten Zone“ im September 2018 wurden dort 283 Zivilist*innen, davon 89 Kinder und 58 Frauen getötet.

Die Türkei hatte die mit Russland vereinbarten Bedingungen zur Errichtung der „demilitarisierten Zone“ in Idlib nicht erfüllt. Der Rückzug der Milizen und der schweren Waffen war für den Oktober 2018 vereinbart worden. Russland hat daher der Türkei mehrfach vorgeworfen, sich nicht an die Idlib-Vereinbarung zu halten.