Verständigungskomitee von Efrîn löst hunderte Probleme

Das Friedens- und Verständigungskomitee des Kantons Efrîn hat auch im Exil im vergangenen Jahr 1047 Problemfälle lösen können.

Friedens- und Verständigungskomitees stellen die Grundlage der Justiz in Nord- und Ostsyrien dar. Statt auf eine Strafjustiz zu setzen wird versucht, alle auftretenden Probleme auf gesellschaftlicher Ebene im Kontext zu lösen. Auch im Exil bauten die aus Efrîn von den Besatzungstruppen vertriebenen Menschen schnell wieder entsprechende Selbstverwaltungsstrukturen auf. Das Friedens- und Verständigungskomitee konnte innerhalb eines Jahres mehr als 1.000 gesellschaftliche Problemfälle lösen.

Das Verständigungskomitee des Kantons Efrîn war bereits 2011 gegründet worden, die Mitarbeiter*innen arbeiten ehrenamtlich und bemühen sich um die Lösung gesellschaftlicher Probleme.

Das Komitee besteht aus 35 Frauen, Männern, bekannten Persönlichkeiten, religiösen Vertretern und weiteren Personen. Die Komiteemitglieder arbeiten in Ahdas, Ahris, Til Rifat, Şêrawa, Dêrcemal, Babnis Fafîn und vier Camps in Şehba.

378 Probleme von Frauen gelöst

Das Verständigungskomitee hat sich mit 1047 Problemen beschäftigt. 1000 Fälle konnten erfolgreich abgeschlossen werden, 16 werden weiter verfolgt und eine sehr geringe Zahl mussten an das Gericht weitergeben werden. Es wurden 404 Probleme Frauen betreffend behandelt, 378 davon gelöst und ein Teil dem Gericht übergeben. Bei einigen wenigen gehen die Ermittlungen weiter.

Das Komitee beschäftigt sich mit gesellschaftlichen Problemen wie Konflikten, Schulden, Familienstreitigkeiten, Konflikte zwischen Stämmen, Verkehrsunfälle, Blutrache und Diebstahl und versucht, Lösungen zu entwickeln. Der Sprecher des Komitees Faysal Hebeş erklärt, es gehe dabei darum, Problemlösungen durch die Gesellschaft zu entwickeln. Man agiere unabhängig und ziele auf die Verständigung der Konfliktparteien ab. Hebeş erklärt: „Wir werden Widerstand leisten. Wir versprechen unserer Bevölkerung, ihr Gerechtigkeit zu bringen. Wir sind bereit zum Dienst für dieses Land und seine Bevölkerung. Erdoğan und seine Banden können unsere Moral nicht brechen. Wir werden immer Gerechtigkeit anwenden und sie schützen.“