Verletzte bei türkischen Artillerieangriffen auf Kobanê
Die türkische Armee setzt Dörfer im Osten des nordsyrischen Kantons Kobanê unter Beschuss. Mindestens zwei Zivilisten wurden verletzt, der Zustand eines Mannes ist kritisch.
Die türkische Armee setzt Dörfer im Osten des nordsyrischen Kantons Kobanê unter Beschuss. Mindestens zwei Zivilisten wurden verletzt, der Zustand eines Mannes ist kritisch.
Im nordsyrischen Kanton Kobanê sind am Samstag mindestens zwei Zivilisten infolge von Angriffen der türkischen Armee verletzt worden. Wie aus Krankenhauskreisen verlautete, sei der Zustand eines 28-jährigen Verletzten kritisch. Weitere Angaben liegen zur Stunde noch nicht vor.
Der Beschuss von Kobanê ereignete sich am Nachmittag und richtete sich gegen die östlich des Kantons liegenden Dörfer Kûltep (Koltep) und Bexdikê (Baghdik). Allein im letzteren Ort sind nach bisherigem Stand drei Mörsergranaten eingeschlagen – mit Ausgangspunkt türkische Grenze. Die Angriffe zielten auf Wohngebäude ab - aus beiden Dörfern werden teils schwere Schäden an Häusern gemeldet. Es wird befürchtet, dass die Zahl der Verletzten noch steigen könnte.
In Kobanê schlagen immer wieder von türkischen Grenzposten oder Drohnen abgefeuerte Geschosse ein. Zu den Angriffen kommt es oftmals in Siedlungsgebieten, die in der Nähe von Verteidigungsposten der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) und Stellungen syrischer Regimetruppen liegen. Diese waren in den vergangenen Wochen und Monaten mehrfach gezielt von türkischen Trupps unter Feuer genommen worden.
Am 12. Februar wurde ein QSD-Angehöriger, der gleichzeitig zum Diplomatie-Komitee der Bewegung für eine demokratische Gesellschaft (TEV-DEM) gehörte, in Kobanê bei einem türkischen Drohnenangriff getötet. Am 16. Februar wurde ein 16 Jahre alter Jugendlicher im Dorf Boban im Westen des Kantons durch die Kugel aus der Waffe eines türkischen Grenzsoldaten verletzt. Auch andere Regionen im Autonomiegebiet von Nord- und Ostsyrien (AANES) befinden sich im permanenten Visier des türkischen Staates.