UN: 280.000 Menschen in Syrien auf der Flucht

Nach Angaben der UNO sind aufgrund der Kämpfe in Syrien bereits 280.000 Menschen vertrieben worden. Die kurdische Rothalbmondorganisation Heyva Sor a Kurdistanê e.V. hat als erste Notfallhilfe 250.000 Euro bereitgestellt.

Dringender Bedarf für die Notfallversorgung

Durch die Kämpfe in Syrien wurden nach Angaben der UNO bereits rund 280.000 Menschen in die Flucht getrieben. Wie der Leiter der Notfallkoordination des Welternährungsprogramms (WFP), Samer Abdel Jaber, am Freitag auf einer Pressekonferenz in Genf erklärte, könne diese Zahl rasant ansteigen. Es sei zu befürchten, dass bis zu 1,5 Millionen Menschen vertrieben werden könnten. „Und dabei sind die Menschen, die während der jüngsten Eskalation der Kämpfe zwischen der Hisbollah und Israel aus dem Libanon geflohen sind, noch nicht mitgerechnet“, sagte Abdel Jaber.


Weiter teilte Samer Abdel Jaber mit, dass die Grenzübergänge zur Türkei weiter funktionstüchtig seien und über verschiedene Partner Hilfe nach Syrien gelange. Bereits vor der jüngsten Eskalation hätten über zwölf Millionen Menschen in Syrien Nahrungsmittelhilfe benötigt, es bestehe dringender Bedarf für die Notfallversorgung.

Notfallhilfe in Nord- und Ostsyrien

Die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES) fordert seit Jahren, den Anfang 2020 geschlossenen Grenzübergang Til Koçer (Al-Yarubiyah) zum Irak für Hilfslieferungen zu öffnen, um einen direkten Zugang in die Autonomieregion zu gewährleisten. In Nord- und Ostsyrien treffen weiterhin Vertriebene aus den umkämpften Gebieten ein, bis Donnerstag wurde die Anzahl auf 85.000 geschätzt. Die AANES geht davon aus, dass in den kommenden Tagen rund 120.000 Geflüchtete versorgt werden müssen. Die kurdische Rothalbmondorganisation Heyva Sor a Kurdistanê e.V. hat eine Spendenkampagne gestartet und als erste Notfallhilfe 250.000 Euro bereitgestellt. Auch die Frauenstiftung WJAS ruft zu Spenden auf und verteilt Matratzen, Decken, Kleidung und Medikamente.