Umweltzerstörung im besetzten Efrîn: Hundert Bäume gefällt

Der türkische Staat und seine Besatzungstruppen plündern systematisch die Natur von Efrîn in Rojava aus. In Efrîn-Mabeta wurden etwa einhundert Bäume gefällt. Währenddessen versuchen die Menschen in den freien Regionen, mit Aufforstungen gegenzuhalten.

Mit der Besatzung der Region Efrîn begann die Ausplünderung von Mensch und Natur in der Region durch den türkischen Staat und seine Söldner. Die von der Türkei kommandierte und bezahlte dschihadistische Gruppe „al-Amschat“ hat mindestens einhundert Bäume beim Dorf Kaxira bei Mabeta gefällt. Das Holz der Bäume soll verkauft werden.

Vertriebene bepflanzen Şehba-Region

Mihemed Qedî: „So schwer die Bedingungen auch sein mögen, wir werden weiter pflanzen.“

Während die Umweltzerstörung in den besetzten Gebieten immer weiter voranschreitet, wird in den selbstverwalteten Regionen am Aufbau eines ökologischen Lebens gearbeitet. Mihemed Qedî musste mit seiner Familie am 18. März 2018 vor der türkischen Efrîn-Invasion nach Şehba fliehen. Die Familie ging nicht weit weg, stattdessen leben sie im Dorf Herbel, an der Frontlinie zum besetzten Efrîn. Der 64-Jährige ist seit seiner Kindheit in der Landwirtschaft tätig. Auch als Binnenflüchtling arbeitet er weiter. So hat er in Şehba bereits 3.500 Setzlinge für Olivenbäume und Tausende Bäume gepflanzt. Er sagt: „Wir Menschen aus Efrîn würden Bäume auch auf dem Meer pflanzen. So schwer die Bedingungen auch sein mögen, wir werden weiter pflanzen.“ Die Region Şehba steht seit vier Jahren unter einem Embargo des syrischen Regimes und ist permanenten Angriffen des türkischen Staats ausgesetzt. So wurde Qedis Traktor zerstört, als er von einer türkischen Artilleriegranate getroffen wurde.

Baumpflanzaktion in Kobanê

Mit Hilfe der Umweltdirektion des Kantons Kobanê wurden seit dem 21. Februar beim Dorf Tehtik bei Şêran im Kanton Kobanê 650 Setzlinge im Rahmen eines Aufforstungsprogramms von den Volksräten, der Selbstverwaltung und Mitgliedern der Partei der demokratischen Einheit (PYD) gepflanzt. Der entstehende Wald wurde nach dem gefallenen Kämpfer Şehîd Botan Kobanê benannt. Die Umweltdirektion hat 3.000 Bäume im Süden gepflanzt und den Şehîd-Rustem-Wald angelegt. Weitere 700 Bäume wurden für den Şehîd-Gelhat-Wald bei Çelebi gepflanzt.