Türkischer Drohnenangriff in Kobanê - UPDATE
In Kobanê ist ein Zivilist bei einem türkischen Drohnenangriff verletzt worden. Über der Region finden Aufklärungsflüge statt. Die Kommandantur der inneren Sicherheitskräfte hat den Angriff bestätigt.
In Kobanê ist ein Zivilist bei einem türkischen Drohnenangriff verletzt worden. Über der Region finden Aufklärungsflüge statt. Die Kommandantur der inneren Sicherheitskräfte hat den Angriff bestätigt.
Bei einem Drohnenangriff im nordsyrischen Kanton Kobanê ist am Freitag mindestens ein Zivilist verletzt worden. Das meldet die in Rojava ansässige Nachrichtenagentur Hawarnews (ANHA). Der Mann befinde sich nicht in Lebensgefahr und werde in einem Krankenhaus behandelt. Ob weitere Menschen zu Schaden gekommen sind, ist unklar.
Der Angriff ereignete sich im Dorf Memit im Süden von Kobanê. Auf Bildern ist zu erkennen, dass ein großes Loch in eine Mauer des angegriffenen Wohnhauses gesprengt wurde. Über der Region finden auch aktuell noch Aufklärungsflüge statt. Die türkische Armee setzt in Kobanê regelmäßig Drohnen zur Aufklärung ein, die nicht selten auch schießen.
Die Generalkommandantur der inneren Sicherheitskräfte Nord- und Ostsyriens hat den Angriff auf ein ziviles Wohnhaus inzwischen bestätigt: „Bei der Bombardierung ist ein Zivilist verletzt worden. Das Ziel des türkischen Besatzerstaates bei solchen Angriffen ist die Zerstörung der Sicherheit und Stabilität der Autonomiegebiete in Nordostsyrien. Als Kräfte der inneren Sicherheit geben wir uns Wort, dass wir uns weiter für die Sicherheit unserer Gebiete einsetzen und die Zivilbevölkerung schützen werden."
Quelle: ANHA
Ende Dezember war in Kobanê eine türkische Kamikazedrohne abgestürzt. Das Gerät hatte sich auf einem Angriffsflug befunden, als es einen Totalschaden erlitt. Bei der herumtreibenden Waffe handelte es sich um eine Drohne vom Typ Kargu, die seit 2017 von der STM Defense Technologies, einem türkischen Unternehmen für Verteidigungstechnologien, für das Militär zur sogenannten Aufstandsbekämpfung entwickelt werden. Die auch „Selbstmord-Drohnen“ genannten Modelle waren auch beim tödlichen Angriff auf die kurdischen Aktivistinnen Amina Waysî sowie Zehra Berkel und Hebûn Mele Xelîl vom Frauendachverband Kongreya Star Ende Juni im Dorf Helincê bei Kobanê eingesetzt worden.