Türkische Basis von QSD und YPJ angegriffen

Die QSD und YPJ haben eine Angriffsserie gegen einen türkischen Stützpunkt am westlichen Ufer des Euphrat durchgeführt. Die Aktionen führten zu erheblichen Verlusten bei den Besatzungstruppen.

Legitime Verteidigung gegen Besatzung

Die Verbände der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben in Reaktion auf die fortgesetzte Aggression gegen die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien einen Stützpunkt der türkischen Armee angegriffen. Dabei seien am Freitag mindestens zwei Dutzend Angehörige der Besatzungstruppen getötet und verletzt worden. Das teilte die Pressestelle der QSD am Samstag in einer Bilanz mit.

Bei dem angegriffenen Stützpunkt handelt es sich um eine relativ neue Basis, die auf der Westseite der Qereqozax-Brücke am Euphrat errichtet wurde. Die QSD teilten mit, dass das Gelände gleich mehrfach ins Visier genommen worden ist. Zunächst sei ein Präzisionsschlag erfolgt, der massive Explosionen verursachte und einen Brand in der Basis auslöste. Dieser habe erst nach rund vier Stunden gelöscht werden können. Etwa zeitgleich zielten die QSD-Luftverteidigungseinheiten „Şehîd Harûn“ auf einen Sammelpunkt von SNA-Söldnern sowie ein Armeezelt auf dem Stützpunktgelände.

Zerstörung eines Militärfahrzeugs nahe Dêr Hafir

Daran anschließend führten die Frauenverteidigungseinheiten YPJ einen gesonderten Angriff durch. Den Angaben zufolge erfassten die Kämpferinnen einen Kontroll- und Sicherungspunkt der Basis, wobei zehn Söldner der Türkei-gesteuerten Dschihadistenallianz „Syrische Nationalarmee“ (SNA) getötet und 14 weitere Besatzer verletzt wurden, darunter auch drei Soldaten der türkischen Armee. Die QSD gehen allerdings insgesamt von mehr Toten und Verletzten in den Reihen der Invasionstruppen aus, als festgestellt werden konnte. Vor allem die Drohnenangriffe auf das Basisgelände dürften Verluste verursacht haben.

Beschuss der YPJ gegen türkische Militärstellung

Aktionen in Dêr Hafir und an der nördlichen Tişrîn-Front

Auch an anderen Fronten waren QSD-Verbände am Vortag im Einsatz gegen die Besatzung. Vor der südlich von Minbic gelegenen Kleinstadt Dêr Hafir (Dair Hafir) zerstörten die Şehîd-Harûn-Einheiten einen gepanzerten Mannschaftstransportwagen der SNA, der Söldner transportierte. Die Zahl der Toten und Verletzten hierdurch sei unklar, ein Milizionär der türkischen Proxytruppe sei allerdings in einem getrennten Angriff unweit der Front getötet worden. In der nördlichen Umgebung der Tişrîn-Talsperre brachen nach QSD-Angaben Gefechte im Zuge eines Durchbruchsversuchs der SNA aus. Dabei sei es zu drei toten und fünf verletzten Söldnern gekommen.

Drohnenangriff der QSD am Freitag zwischen Dêr Hafir und Minbic

Angriffe der Besatzungstruppen

Die QSD berichten ihrer Bilanz zum Kriegsgeschehen am Vortag auch von diversen Angriffen der türkischen Armee und der sogenannten SNA, die sich gegen zivile Siedlungsgebiete südlich von Kobanê beziehungsweise an der Ostseite der Qereqozax-Brücke richteten. Der Ort Tîna (al-Tineh) etwa sei von Kampfflugzeugen attackiert worden, mehrere Häuser sollen großflächig beschädigt oder gänzlich zerstört worden sein.

Attacken vom Boden und aus der Luft

Parallel zum Luftterror verzeichneten die QSD nach eigenen Angaben „wahlloses Artilleriefeuer“ in Tîna und den benachbarten Dörfern Cadê (Ja’ada), Bîr Hiso (Bir Hesu), Dîkan (Dekan), Xeseq (Ghasaq) und Melhe (Malha). Die mit schwerer Artillerie, Raketenwerfern und Panzern verübten Bombardements hätten zu schwerem Sachschaden geführt. Zwei weitere Luftangriffe durch Kampfjets zielten auf Şêxler (auch Şiyûx). Die Ortschaft, die rund 30 Kilometer westlich des Stadtkerns von Kobanê liegt, war bereits am Montag von der türkischen Luftwaffe bombardiert worden. Dabei war eine Wasserstation vernichtet worden, die etwa 200.000 Menschen mit Trinkwasser versorgte.