Türkische Armee und Al-Qaida greifen Efrîn an

Auf Befehl Erdoğans greifen die türkische Armee und Al-Qaida- Gruppen gemeinsam den Kanton Efrîn an. YPG und YPJ leisten heftigen Widerstand.

Nach der erneuten Drohung mit einem Angriff auf Efrîn des AKP-Vorsitzenden Tayyip Erdoğan auf einem Kongress seiner Partei in Xarpêt (Elazığ) haben türkisches Militär und die Al-Qaida-Gruppe Heyet Tahrir El Şam (Jabhat al Nusra) den nordsyrischen Kanton gemeinsam mit Artillerie angegriffen.

Im Rahmen des Astana-Abkommens hatte Erdoğan grünes Licht zur Schaffung einer „konfliktfreien Zone“ in Idlib erhalten. Das türkische Militär agiert mit der in der Region vorherrschenden Al-Qaida-Miliz HTŞ Hand in Hand. Die Miliz spielt eine wichtige Rolle bei den Besetzungsplänen Erdoğans für den angrenzenden selbstverwalteten Kanton Efrîn.

Erdoğan hatte auf dem Parteikongress der AKP gestern die Zerstörung Efrîns angekündigt und damit erneut seine Pläne für die Region zum Ausdruck gebracht. Nachdem das von Russland unterstützte syrische Regime eine Operation auf Idlib begonnen hat und so die Allianz zwischen Al-Qaida und der Türkei unter Druck geraten ist, setzt Erdoğan nun noch offener auf den verbindenden Faktor der Kurdenfeindlichkeit.

Dörfer bombardiert

Seit den gestrigen Morgenstunden wurden zunächst von den türkischen Militärbasen in Reyhanlı und Kırıkhan in der Provinz Hatay Artilleriegranaten auf Dörfer in Cindirês im Kanton Efrîn abgefeuert. Gleichzeitig griffen HTŞ-Milizen Dörfer in Şerawa und ebenfalls in Cindirês mit Artillerie an. Durch den massiven Beschuss entstand Sachschaden insbesondere auf landwirtschaftlichen Flächen.

Verlegung von Panzern

In den Abendstunden verlegten das türkische Militär und die Milizen Panzer und griffen die Dörfer Ferferkê und Pira Heşrekiya in den Gebieten Raco und Qere Babat an.

Verteidigung durch YPG und YPJ

Gegen diese gemeinsame Operation von Al-Qaida und dem türkischen Militär leisteten YPG und YPJ entschiedenen Widerstand, indem sie die Zentren, von denen die Angriffe ausgingen, ins Visier nahmen. Dabei wurde nach vorliegenden Informationen eine Vielzahl von HTŞ-Mitgliedern getötet oder verletzt.