Zum dritten Mal innerhalb weniger Tage werden Häuser im Distrikt Til Temir (Tall Tamer) im nordöstlichen Syrien durch gezielten gezielten Artilleriebeschuss der türkischen Armee und verbündeten Islamistenmilizen in Brand gesteckt. Diesmal traf es das im Südwesten von Til Temir gelegene Dorf Leylan. Am späten Sonntagnachmittag stieg eine große Rauchwolke über Häusern in der Ortschaft auf, die direkt an der M4 liegt. Über etwaige menschliche Verluste ist bisher nichts bekannt.
Das Dorf Leylan bei Til Temir gehört zum Siedlungsgebiet der christlich geprägten Suryoye. Die am Fluss Chabur (auch Khabur) gelegene Region wird von christlichen Kampfverbänden wie dem Militärrat der Suryoye, den Nattoreh und den Khabur-Wächtern verteidigt und von der Bevölkerung selbst in Räten verwaltet. Mit den Angriffen, bei denen auch systematisch Anbauflächen in Brand gesteckt werden, sollen die angestammten Einwohner*innen vertrieben und die türkische Besatzungszone weiter nach Süden bis zur strategisch wichtigen Schnellstraße M4, die durch die Stadt Til Temir führt, ausgedehnt werden. An Stelle der ursprünglichen Bevölkerung siedelt das Erdoğan-Regime in den besetzten Gebieten loyale Familien von Dschihadisten aus anderen Regionen Syriens an und bereitet so einer Annexion den Boden.