Die Türkei, Russland und der Iran haben sich bei einem Gipfel in Teheran nicht auf ein gemeinsames Vorgehen zur bevorstehenden Offensive der syrischen Regierung auf die Provinz Idlib geeinigt. In einer gemeinsamen Erklärung war keine Rede von konkreten Maßnahmen.
Der türkische Staatschef Erdoğan fordert eine Waffenruhe und ein Ende der Luftangriffe auf Idlib, Russland und Iran beharren auf einer Fortsetzung der „Kämpfe gegen Terroristen“. Der iranische Präsident Hassan Rohani bezeichnete es als „unvermeidbar“, den „Terrorismus in der letzten syrischen Rebellenhochburg zu bekämpfen“, damit „Frieden und Stabilität“ wieder Einzug halten. Wladimir Putin warnte davor, dass Rebellen in Idlib „Provokationen“ planten, möglicherweise auch den Einsatz von Chemiewaffen. Es sei inakzeptabel, Zivilisten als Vorwand für den Schutz von „Terroristen“ zu benutzen. International wird eine humanitäre Katastrophe befürchtet, weil eine Offensive in Idlib auch Zivilisten treffen würde.
Erdoğan fordert Waffenruhe
Präsident Erdoğan befürchtet unterdessen ein „Blutbad“ in Idlib: „Ein Angriff auf Idlib wird zu einer Katastrophe, einem Massaker und einer riesigen humanitären Tragödie führen“, sagte er.
Nach Angaben der UN leben in der Region Idlib etwa drei Millionen Menschen. Die Hälfte von ihnen sind Menschen, die aus anderen Regionen gekommen sind. Es wird vermutet, dass eine Fluchtbewegung Richtung Türkei stattfinden wird, da die Milizen in Idlib von der Türkei unterstützt werden.
In der relativ vage gehaltenen Erklärung der drei Präsidenten hieß es, man sei weiterhin entschlossen, Zivilisten zu schützen und die humanitäre Situation zu verbessern. Erdoğan kündigte an, dass es in den kommenden Tagen zudem weitere Treffen von Abgesandten der drei Gipfelteilnehmer geben werde.