Flucht aus Idlib – Operation kann am 10. September beginnen

Während sich der syrische Staat und die türkeitreuen Milizen auf eine Operation vorbereiten, nimmt die Fluchtbewegung der Zivilbevölkerung aus Idlib zu. Viele Menschen fliehen in Richtung Aleppo und Efrîn.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) hat bekanntgegeben, dass zwischen Mittwochabend und Donnerstagmorgen große Teile der Dorfbevölkerung aus dem Südosten von Idlib in Richtung Aleppo und Efrîn geflohen sind. Der Direktor der Beobachtungsstelle, Rami Abdul Rahman, erklärte gegenüber AFP: „Sie gehen in den Westen der Provinz Aleppo und in die Region Efrîn.“ Allein zwischen Mittwochabend und Donnerstagmorgen seien etwa 180 Familien geflohen.

Die syrische Armee hat den Südosten von Idlib in den Morgenstunden mit Artillerie bombardiert. Nach Angaben der Beobachtungsstelle wurden sechs Personen verletzt.

Nach Angaben der UN wird die Operation am 10. September beginnen

Die Vereinten Nationen und die westlichen Mächte haben im Falle einer möglichen Operation vor einer humanitären Katastrophe gewarnt. Bei der Operation können demnach bis zu 800.000 Menschen vertrieben werden. Staffan de Mistura erklärte, dass die Operation möglicherweise am 10. September beginnen wird.

Wenn sich die Erklärung Misturas bewahrheitet, wird die Operation nach dem Gipfel am 7. September zwischen Russland, der Türkei und dem Iran stattfinden. Auf der Tagesordnung des im Iran vorgesehenen Gipfels befindet sich Idlib weit oben.

Nach Angaben der UN leben in der Region Idlib etwa drei Millionen Menschen. Die Hälfte von ihnen sind Menschen, die aus anderen Regionen gekommen sind. Es wird vermutet, dass eine Fluchtbewegung Richtung Türkei stattfinden wird, da die Milizen von der Türkei unterstützt werden.

Die USA haben den UN-Sicherheitsrat zu einer Versammlung zum Thema Idlib am Freitag aufgerufen.