Das Regime in Damaskus versucht, die Gefechte nach dem IS-Ausbruchsversuch in Hesekê zu einer Antipropagandakampagne gegen die Selbstverwaltung zu nutzen. Das Außenministerium des syrischen Regimes hatte am Samstag erklärt: „In den vergangenen Tagen haben Daesh (ISIS) und QSD-Banden Massaker an der Zivilbevölkerung verübt und die Infrastruktur in der Provinz Hasaka massiv zerstört.“ Dabei bezieht sich das Regime auf den massiven IS-Angriff auf das Sina-Gefängnis in Hesekê und die QSD-Operation gegen die Angreifer und ausgebrochenen Dschihadisten, bei denen bisher mindestens 27 Kämpfer:innen der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) gefallen sind und 175 Angreifer getötet wurden.
Das Büro für Außenbeziehungen der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien bezeichnet das Vorgehen der Regierung in Damaskus als „absurd“ und erklärt: „Seit zehn Jahren dauert die Syrienkrise an. Das Regime in Damaskus ist einer der Hauptverantwortlichen für die humanitäre, politische und ökonomische Krise. Die Bevölkerung Syriens ist durch die Krise weiterhin gezwungen, in andere Länder zu fliehen. Die Infrastruktur Syriens ist vollständig zusammengebrochen. Ein Teil von Syrien wurde vom türkischen Staat besetzt. Die Regierung in Damaskus trägt eine große Verantwortung für das, was passiert ist.
„Das Regime in Damaskus greift ohne Verstand an“
Wir sehen, dass das syrische Regime weiterhin Kräfte, die den Terrorismus bekämpfen, ohne Verstand und voller Chauvinismus angreift. Das Regime beschuldigt ungerechtfertigterweise die QSD, Verbrechen zu begehen. Diese Erklärung offenbart erneut die Mentalität des Regimes. Mit dieser Mentalität setzt es seine despotische Herrschaft fort. Es bezeichnet den Widerstand gegen die IS-Dschihadisten, die ein Gefängnis angreifen, in dem sich Tausende von ihren Komplizen aufhalten, als ‚Kriegsverbrechen‘. Im Jahr 2015 waren das Regime und seine Armee bei einem Angriff von 100 Terroristen geflohen und überließen ihnen das Gefängnis. Dieses Gefängnis wurde damals von den YPG und YPJ befreit.
„Das Regime zieht den IS der Selbstverwaltung vor“
Die Erklärung des Außenministers der Regimes in Damaskus, Faisal Mikdad, ist einfach nur als komisch zu bezeichnen. Das Regime hätte besser die seit zehn Jahren andauernde Krise, die Verbrechen dieser Zeit, die Ermordung von Zivilist:innen und die Vertreibungen betrachten sollen. Wir wünschten, die Interessen des syrischen Volkes stünden im Mittelpunkt der Erklärungen des Regimes. Es hat vergessen, dass Hesekê eine Stadt in Syrien ist und gegen den IS kämpft. Diejenigen, die in Hesekê gegen den IS gekämpft haben, sind Kinder Syriens. Es scheint jedoch, dass das Regime den IS vorzieht, um seinen eigenen Misserfolg im Dialog mit der Selbstverwaltung und den Erfolg der Selbstverwaltung bei der Organisierung der Region zu verschleiern.
„Hört auf die Bevölkerung Syriens zu verraten“
Wir verurteilen diese unverantwortlichen Äußerungen und möchten daran erinnern, dass der IS einen großen Teil von Syrien besetzt hatte. Dank des Widerstands und der Opfer unseres Volkes wurde syrisches Territorium befreit. Das Außenministerium des Regimes hätte gegen die Verbrechen des türkischen Staats und seiner Söldner auf syrischem Territorium protestieren müssen. Es hätte im UN-Sicherheitsrat auf die Legitimierungspolitik der türkischen Besatzung hinweisen müssen. Stattdessen gibt das Regime mit seiner Erklärung dem IS und dem ihn direkt unterstützenden türkischen Staat moralische Unterstützung.
Als Büro für auswärtige Beziehungen der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien fordern wir die Regierung in Damaskus erneut auf, sorgfältig zu überlegen und wachsam zu sein. Sie muss begreifen, dass keiner ihrer Pläne mehr funktioniert. Niemand glaubt ihre Geschichten mehr. Sie muss aufhören, die Bevölkerung Syriens zu verraten und ihr zu schaden.“