Schwere Artillerieangriffe auf Efrîn und Til Temir

Die türkische Armee hat erneut Gebiete in Nordsyrien angegriffen, in Efrîn wurde ein Dorf mit Haubitzen bombardiert. Aus Til Temir wird ebenfalls Artilleriefeuer auf zivile Siedlungsgebiete gemeldet.

Die türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen setzen den Beschuss von zivilen Siedlungen in Nordsyrien fort. Betroffen von den Angriffen am Sonntag sind Dörfer in Efrîn und Til Temir. Aus letzterer Stadt, die im christlich besiedelten Chabur-Tal im Nordosten des Landes liegt, werden Bombardierungen der Ortschaften Tall Kafshi, Tall Jumah und Tall Tawil gemeldet. Alle drei Dörfer liegen wenige Kilometer westlich beziehungsweise nordwestlich von Til Temir und werden immer wieder von der türkischen Armee und ihren Söldnern ins Visier genommen. Ob Menschen zu Schaden gekommen sind, ist bislang unklar. Der Beschuss dauert mit kurzen Unterbrechungen seit mehreren Stunden an.

Im Großraum von Til Temir war erst vor wenigen Tagen das komplette Stromnetz zusammengebrochen. Zuvor hatten die türkische Armee und verbündete Dschihadistenmilizen eine Verteilerstation gezielt ins Visier genommen. Wie ein Sprecher des örtlichen Elektrizitätswerks mitteilte, war dabei eine Hochspannungsleitung schwer beschädigt worden. Es handelte sich um den 28. Angriff auf die Anlage seit Beginn des Jahres.

Im zerschlagenen Kanton Efrîn konzentriert sich die Aggression der Besatzungstruppen derweil auf Meyasê im südöstlich der Region gelegenen Kreis Şêrawa. Aus Haubitzen wurden mindestens 30 Granaten auf den Ort und die nähere Umgebung abgefeuert, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur ANHA meldete. Auch hier dauern die Angriffe noch immer an. Weitere Angaben über das Ausmaß der Bombardierungen liegen nicht vor.