Eine Reihe von Bränden in Rojava beschäftigt zurzeit die Autonomieverwaltung Nord- und Ostsyriens. Zuletzt brannte am Dienstagabend eine Ackerfläche in Şêrawa im Kanton Efrîn. Das Feuer griff auf die Wälder in der Umgebung des betroffenen Dorfes über. Auch in der Umgebung brannte es daraufhin. Seit Anfang Mai hat es in verschiedenen Regionen Nord- und Ostsyriens dutzende Male gebrannt. Brandstiftung auf Ackerflächen der angestammten Bevölkerung hat sich offenbar als gängige Praxis der türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen etabliert.
Neben den Bewohner*innen vermutet auch die nordostsyrische Autonomieverwaltung Brandstiftung in allen Fällen. Aus diesem Grund seien entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen worden. Wie Silêman Barodo, Ko-Vorsitzender des Landwirtschafts- und Ökonomierates der Selbstverwaltung, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur ANHA (Hawarnews) erklärte, sind in den von den Ackerbränden betroffenen Gebieten Notfall-Komitees gebildet worden, die in Rufbereitschaft sind. Barodo gab zudem an, dass mehrere Personen, die der Brandstiftung verdächtigt werden, in Gewahrsam genommen worden sind. „Die Ermittlungen gegen diese Personen laufen bereits“, so Barodo.
Der Landwirtschafts- und Ökonomierat führt in zahlreichen Städten Schadensaufnahmen durch. Die Behörde wolle alle notwendigen Schritte unternehmen und Beihilfe für die Bauern gewähren, die ökonomische Einbußen durch die Brände erleiden mussten.
Nach Angaben der Autonomieverwaltung brannten in Raqqa 1400 Hektar Anbaufläche ab. In Tabqa waren es 1750 Hektar, in Deir ez-Zor weitere 400, in Minbic 150, in der Cizîrê-Region 550 und in der Euphrat-Region sogar 16.000 Hektar Ackerflächen, die den Flammen zum Opfer fielen. Der Gesamtverlust beträgt rund zwei Milliarden syrische Pfund.