Nach Angaben von ANHA ist es im Camp Hol bei Hesekê zu einem fünfzehnminütigen Schusswechsel gekommen, als weibliche IS-Mitglieder das Feuer auf Sicherheitskräfte eröffneten. Bei der bewaffneten Auseinandersetzung ist eine IS-Frau ums Leben gekommen, sieben weitere Dschihadistinnen wurden verletzt.
Die weiblichen IS-Mitglieder stellen eine große Gefahr im Camp Hol dar. Laut ANHA haben Dschihadistinnen einen heimlichen Gerichtshof gegründet, vor dem Frauen aus dem Camp für „Fehlverhalten“ verurteilt werden. Sie haben Waffen in das Lager eingeschmuggelt, die sie heute gegen die Sicherheitskräfte einsetzten. Fünfzig IS-Frauen wurden festgenommen.
Weiterhin meldet ANHA, dass ein 26-jähriger Iraker im Camp von zwei IS-Frauen mit einem scharfen Gegenstand angegriffen worden ist. Der junge Mann erlitt eine Schnittverletzung am Bauch. Die beiden Frauen wurden festgenommen. Bereits am 12. September ist ein junger Iraker von IS-Frauen ermordet worden, ein weiterer wurde verletzt. Gestern wurden zwei russische Schwestern von IS-Frauen angegriffen und verletzt. Außerdem wurde in der Kanalisation eine Frauenleiche entdeckt.
Im Camp Hol leben über 71.000 Menschen, darunter Schutzsuchende aus Syrien und dem Irak. Für die IS-Familien ist ein gesonderter Bereich eingerichtet. Der Generalkommandant der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), Mazlum Abdi, hat die Situation in dem Camp kürzlich mit einer „explosionsbereiten Bombe“ verglichen. Die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien ruft seit längerer Zeit die Herkunftsstaaten der IS-Mitglieder in den Camps und Gefängnissen in der Region dazu auf, ihre Staatsangehörigen zurückzuführen. Bis auf wenige Ausnahmen bleibt dieser Aufruf bisher ungehört. Besonders tragisch ist diese Situation für die Kinder von IS-Mitgliedern, die keine Chance haben der islamistischen Indoktrination zu entkommen.