Im nordostsyrischen Camp Hol befinden sich zurzeit etwa 71.000 Menschen. Es handelt sich um das größte Flüchtlingslager in Nordsyrien. Im Lager befinden sich neben Familien von Dschihadisten des Islamischen Staats (IS) Flüchtlinge aus dem Irak und anderen Teilen Syriens. Die Leitung des Camps versucht, für die Menschen möglichst gute Lebensbedingungen zu schaffen. Es geht darum Beschäftigung zu schaffen, die Bedürfnisse der Bevölkerung zu decken, aber auch um einen effektiven Kampf gegen die im Camp vorhandene IS-Ideologie zu führen. In diesem Rahmen werden für Frauen und Kinder verschiedene Bildungsprogramme und Aktivitäten durchgeführt.
In der letzten Zeit kam es im Camp Hol immer wieder zu Gewaltvorfällen. Am 27. Juni wurde der Leichnam der schwangeren indonesischen Staatsbürgerin Soder Mini gefunden, am 5. September wurde eine junge irakische Frau von IS-Dschihadisten, die sich verschleiert in das Camp eingeschmuggelt hatten, ermordet. Es besteht dringender Bedarf, gegen die im Camp verbreitete IS-Ideologie vorzugehen.
Im Camp wurden sechzehn Schulen eröffnet
Die Camp-Leitung hat sechzehn Schulen für die Kinder von IS-Dschihadisten im Camp eröffnet. Etwa 5.000 Kinder besuchen den angebotenen Unterricht. Die Schulbücher für die Kinder werden von UNICEF bereitgestellt. Parallel zur Bildungspolitik wurden drei Spielparks im Camp eröffnet. Unter den Projekten der Camp-Leitung befindet sich auch die Errichtung von 17 Fußballplätzen und fünf Sporthallen.
Şivan Ehmet vom Büro für Dienstleistungen des Flüchtlingslagers erklärt, das größte Problem im Kampf gegen die IS-Mentalität im Camp sei, dass die Familien den Schulunterricht ihrer Kinder ablehnen.
Das Hol-Camp besteht aus sieben Bereichen. In den Bereichen eins, zwei und drei befinden sich Menschen aus Mosul, die 2014 vor dem IS geflohen sind. Im Bereich vier befinden sich syrische Binnenflüchtlinge. In den übrigen Bereichen fünf, sechs und sieben befinden sich IS-Dschihadisten und im Bereich „Muhadschirat“ die Familien der ausländischen Dschihadisten.