Das Lagergelände im nordsyrischen Kanton Hesekê, das heute als Camp Hol bekannt ist, wurde 1991 im Golfkrieg von den UN und der syrischen Regierung in Betrieb genommen. Nach dem US-Angriff auf den Irak 2003 wurden irakische Flüchtlinge aufgenommen. 2016 wurde es erneut zur Anlaufstelle für Schutzsuchende, die vor den Angriffen des „Islamischen Staat“ fliehen mussten.
In dem Camp, das von der Autonomieverwaltung Nord- und Ostsyrien unterhalten wird, halten sich aktuell ungefähr 73.000 Menschen auf, darunter Schutzsuchende aus Syrien und dem Irak. Der Kurdische Rote Halbmond (Heyva Sor a Kurd) hat zwei Gesundheitszentren auf dem Lagergelände eingerichtet. Da in Camp Hol auch Zehntausende IS-Familien untergebracht worden sind, die sich im Frühjahr den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) ergeben haben, ist der Bedarf nach medizinischer Versorgung stark gestiegen. Heyva Sor hat daher im April ein Gesundheitszentrum aufgebaut, das einem Krankenhaus gleichkommt.
Es verfügt über 17 Betten und bietet Gesundheitsdienste in verschiedenen Bereichen an. Neben einem Operationssaal und Abteilungen für Erste Hilfe, Orthopädie, innere Krankheiten, Gynäkologie und Kinderkrankheiten gibt es in dem Gesundheitszentrum ein Labor und eine Apotheke.
Um den gestiegenen Bedarf zu erfüllen, arbeitet Heyva Sor am Ausbau der Krankenstation. Die Anzahl der Betten soll auf dreißig erhöht werden, die der Fachärzte auf sechs. Außerdem sollen in der kommenden Woche drei neue Abteilungen eröffnet werden.