Römisches Mosaik auf Baustelle in Minbic gefunden
Auf einer Baustelle in Minbic sind Teile eines römischen Mosaiks gefunden worden. Die Tafeln datieren auf das vierte nachchristliche Jahrhundert, als Syrien Teil des Römischen Reiches war.
Auf einer Baustelle in Minbic sind Teile eines römischen Mosaiks gefunden worden. Die Tafeln datieren auf das vierte nachchristliche Jahrhundert, als Syrien Teil des Römischen Reiches war.
Ein spektakulärer Antikenfund aus römischer Zeit hat in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien für Aufsehen gesorgt. Bei Bauarbeiten in der Stadt Minbic (Manbidsch) wurden Teile eines Mosaiks entdeckt. Wie die Generaldirektion des Kantonsressorts für Kultur am Donnerstag mitteilte, datieren die Tafeln wohl auf das vierte nachchristliche Jahrhundert, als Syrien Teil des Römischen Reiches war. Vermutlich sind unter angrenzenden Stellen noch weitere Mosaikteile zu finden. Auf dem Gelände nahe dem Stadtkern finden nun weitere Ausgrabungen statt.
Minbic war im Syrien-Krieg hart umkämpft gewesen und stand für rund zweieinhalb Jahre unter Kontrolle der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Im August 2016 wurde die Stadt nach einer kurzen, aber opferreichen Offensive von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) befreit. Für den IS bedeutete der Verlust eine schwere Niederlage, galt Minbic doch als die „geheime Hauptstadt“, die auf der strategisch wichtigen Versorgungsroute von der türkischen Grenze nach Raqqa lag, und in der Selbstmordattentäter ausgebildet und unter anderem nach Europa geschickt wurden.
Türkei und IS: Krieg gegen die Kultur
Während des Bürgerkriegs wurden in Syrien viele wichtige archäologische Stätten zerstört und ausgeraubt. Die Oasenstadt Palmyra ist das bekannteste Beispiel: Der IS sprengte die 2.000 Jahre alten Kulturdenkmäler von Palmyra, weil sie darin Bauten von „Ungläubigen“ sahen. Doch auch die Türkei ging gezielt gegen das syrische Kulturerbe los. So hatte die türkische Luftwaffe Anfang 2018 während des Angriffskrieges auf Efrîn (Afrin) den mehr als 3.000 Jahre alten Hethiter-Tempel in Ain Dara in großen Teilen pulverisiert. Auch andere kulturhistorische Stätten in Efrîn und weiteren Teilen Nordsyriens, die von der Türkei besetzt worden sind, wurden zerstört oder geplündert.