Raqqa: QSD und Asayîş zerschlagen weitere IS-Zelle

Die QSD und Asayîş haben in Raqqa eine weitere Terrorzelle ausgehoben und damit offenbar Anschläge auf militärische und zivile Ziele verhindert.

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) sind in Raqqa mit einer Razzia gegen eine mutmaßliche Zelle der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat” (IS) vorgegangen und haben dabei sechs Terrorverdächtige festgenommen. Unter den Männern befindet sich ein hochrangiger Islamist, der für die Beschaffung von Unterkünften für IS-Mitglieder verantwortlich sei, teilten die QSD am Samstagabend mit. In dieser Funktion soll er auch mehreren Dschihadisten, die an der Planung beziehungsweise Ausführung des Anschlags auf das Hauptquartier der Sicherheitsbehörde Asayîş im Dezember in Raqqa beteiligt waren, eine Bleibe vermittelt haben.

Ausgangspunkt für die Razzia sind Erkenntnisse im Rahmen der Vergeltungsoffensive „Rache für die Gefallenen von Raqqa“, die am vergangenen Mittwoch von den QSD und der Asayîş mit Luftunterstützung der internationalen Anti-IS-Koalition im Großraum der nordsyrischen Metropole eingeleitet worden war. Die Operation findet als Antwort auf den IS-Anschlag vom 26. Dezember 2022 statt, bei dem sechs Mitglieder der Sicherheitskräfte und der QSD gefallen sind. Federführend beteiligt an dem Einsatz sind vor allem die Frauenverteidigungseinheiten YPJ. Neben Raqqa konzentrieren sich die Aktivitäten der beteiligten Kräfte ebenso auf umliegende Gebiete wie Sirrîn und al-Mansura.

Wie die QSD außerdem meldeten, ist dem Bündnis auch ein als „hochgefährlich” bekannter Islamist ins Netz gegangen. Der mutmaßliche Terrorist soll auf die Herstellung von Sprengfallen und Fernzündern spezialisiert sein und sich zuvor in der Wüste im syrisch-irakischen Grenzgebiet aufgehalten haben. Die Wüste dient Dschihadisten, denen 2019 im Verlauf der QSD-Befreiungsoffensive „Gewittersturm Cizîrê“ die Flucht aus Deir ez-Zor gelungen war, als Unterschlupf und Raum für die Reorganisierung des IS. Bei der Festnahme des Bombenbauers wurden den Angaben nach große Mengen an Munition und Granaten beschlagnahmt.


Seit gestern gibt es auch im Stadtteil Euphrat in Raqqa sowie in der Weiler- und Dörfersiedlung al-Safsafa, etwa fünfzehn Kilometer östlich der Stadt Tabqa, gezielte Durchsuchungsmaßnahmen. Wie lange der Einsatz noch dauern soll, ist nicht bekannt. Seit Beginn der Operation am Mittwoch sind mehr als hundert IS-Verdächtige verhaftet worden.