Raqqa: Gerechtigkeitskommission löst gesellschaftliche Probleme

Die Kommission für gesellschaftliche Gerechtigkeit für die Region Kerame in Raqqa löst soziale Probleme, an denen die syrische Regierung gescheitert ist.

Aufgrund der Unterdrückung durch das herrschende System und der Vernachlässigung der Gesellschaft hat die Bevölkerung von Raqqa schwere Zeiten durchgemacht. Nachdem die Region am 20. Oktober 2017 von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) aus den Händen des Islamischen Staat (IS) befreit worden ist, war der erste Schritt zum Neuaufbau, in der Bevölkerung Räte, Kommunen und Dienstleistungsstrukturen zu organisieren.

Eine dieser Institutionen ist die am 15. Januar 2018 in der im Osten Raqqas gelegenen Region Kerame gegründete Kommission für gesellschaftliche Gerechtigkeit. Wie viele weitere Schwierigkeiten konnten auch juristische Probleme nicht gelöst werden, da sie von den zuvor herrschenden Systemen vernachlässigt wurden. Viele Menschen standen daher juristischen Fragen hilflos gegenüber. Um dieses Problemfeld zu überwinden, wurde die Kommission für gesellschaftliche Gerechtigkeit gegründet, die von den Anwohnern gern in Anspruch genommen wird. Die Kommission arbeitet daran, den Begriff der „gesellschaftlichen Gerechtigkeit“ in der Bevölkerung begreiflich zu machen.

Innerhalb der Kommission für gesellschaftliche Gerechtigkeit bestehen mehrere Räte, die Ermittlungen führen, Anzeigen bearbeiten und die eigene Arbeit vorstellen. Außerdem existieren an die Kommission für gesellschaftliche Gerechtigkeit angebundene Versöhnungskomitees.

Seit ihrer Gründung hat die Kommission von 754 aufgenommenen Fällen 338 abgeschlossen. Der Ko-Vorsitzende Musa Ibrahim erklärt dazu: „Die Kommission für gesellschaftliche Gerechtigkeit ist eine der entscheidenden Institutionen in dieser Region. Bevor sie gegründet wurde, sind viele Probleme eskaliert. Für den IS galten Maßnahmen wie Steinigungen und Hinrichtungen als Gerechtigkeit. Dadurch wurden die Menschen noch mehr gegeneinander aufgebracht.“