QSD starten Großoperation in Grenzgebiet

Die Demokratischen Kräfte Syriens haben vor dem Hintergrund gesteigerter IS-Aktivitäten eine neue Operation gegen die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ eingeleitet. Das Operationsgebiet umfasst die Wüste von Deir ez-Zor.

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben vor dem Hintergrund gesteigerter Aktivitäten von IS-Zellenstrukturen eine Großoperation gegen die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) eingeleitet. Das Operationsgebiet umfasst die Wüste von Deir ez-Zor sowie weitere Regionen im Grenzgebiet zwischen Syrien und dem Irak, teilte die QSD-Pressestelle am Freitag mit.

Die Offensive, an der sich auch die Volks- und Frauenverteidigungseinheiten YPG/YPJ sowie der Asayîş (Kräfte für innere Sicherheit) beteiligen, läuft seit knapp 24 Stunden. Bei Überfällen auf Kontroll- und Treffpunkte von Personen, die dem sogenannten IS zugerechnet werden, sei es bereits zu dutzenden Festnahmen gekommen. Zudem konnte eine Vielzahl von Waffen und Munition sichergestellt werden.

Quelle: QSD-Pressezentrum

„Diese Operation ist als Vergeltungsakt für den Mord an zwei Revolutionärinnen zu verstehen“, so die QSD. Gemeint sind die beiden arabischen Lokalpolitikerinnen Sada al-Harmoush und Hind al-Khedr, die für die Selbstverwaltung arbeiteten und am 22. Januar in der Stadt Al-Dashisha südlich von Hesekê von IS-Söldnern verschleppt und hingerichtet worden sind.

IS reorganisiert sich

Der IS ist in Syrien und Irak weiterhin sehr aktiv. Die Terrororganisation hatte im Sommer 2014 weite Teile des Iraks und Syriens überrannt und unter seine Kontrolle gebracht. Über die Staatsgrenzen hinweg rief ihr im Oktober 2019 getöteter Anführer Abu Bakr al-Baghdadi ein Kalifat aus – mit sich selbst an der Spitze. Unzählige Menschen wurden auf bestialische Weise ermordet, allein dem Völkermord im ezidischen Siedlungsgebiet Şengal fielen etwa 10.000 Menschen zum Opfer. Der Irak verkündete Ende 2017 voreilig den Sieg über den IS, im Nachbarland Syrien wurde die Territorialherrschaft der Miliz im Frühjahr 2019 beendet.

Auch wenn Tausende IS-Dschihadisten seitdem festgenommen werden konnten, bildeten sich im Irak und Syrien Untergrundstrukturen aus. In Regionen wie Deir ez-Zor, Raqqa und Hama in Syrien und Kerkûk, Bagdad und Anbar im Irak führen diese Netzwerke immer wieder Angriffe durch. Die Frequenz und Qualität dieser Angriffe hat in den letzten Wochen deutlich zugenommen.