Auf einem zwischen Hesekê und Til Temir liegenden Stützpunkt der internationalen Anti-IS-Koalition hat deren Sprecher Myles Caggins die weitere Zusammenarbeit mit den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) im Antiterrorkampf bekräftigt. Bei einer Pressekonferenz mit Kino Gabriel als Sprecher der QSD und Mustafa Bali als Pressesprecher wies US-Major Caggins auf die 11.000 Gefallenen der QSD im Kampf gegen den IS hin und erklärte: „Wir werden nicht vergessen, was die QSD für den Weltfrieden getan haben.“
Zur Bekämpfung verdeckter IS-Strukturen gehen die Gespräche mit den QSD für eine gemeinsame Aktionskoordination weiter, so Caggins: „Wir sind Partner bei der materiellen und ideologischen Beseitigung des IS. Das materielle Ende des IS bedeutet nicht, dass er auch ideologisch besiegt ist. Daher setzen wir unsere guten Beziehungen mit den QSD zwischen Dêrik und Deir ez-Zor kontinuierlich fort.“
Dass über 400 Mitglieder des IS und der al-Nusra-Front Nord- und Ostsyrien gemeinsam mit dem türkischen Staat angreifen, kommentierte Caggins mit den Worten: „Unsere vorrangige Aufgabe ist das Ende des IS. Damit einhergehend sammeln wir Informationen über diejenigen, die sich an der Seite der Türkei an dem Krieg in Nordostsyrien beteiligen.“
Zur Stationierung der US-Truppen in der Region wiederholte Caggins, dass ihre Aufgabe nicht die Grenzsicherheit sei, sondern der Kampf gegen den IS: „Wir haben unsere Kräfte von der Grenze abgezogen und in Hesekê und der Region Deir ez-Zor stationiert.“ Auf eine Frage zur Nutzung des strategisch wichtigen internationalen Verkehrswegs M4 erklärte Caggins, die Straße werde auch künftig in Absprache mit den QSD genutzt. Sollten die QSD nicht zur Verteidigung in der Lage sein, werde die Nutzung der M4 in koordinierter Form mit anderen Kräften ablaufen.
Keine ausreichenden Sicherheitsmaßnahmen
Mustafa Bali sagte als Pressesprecher der QSD zu einer Frage über die Situation der gefangenen IS-Mitglieder in der Region, dass es keine Gefängnisse mit den notwendigen Sicherheitsvorkehrungen gibt. Die IS-Gefangenen seien in umgebauten Wohnhäusern untergebracht. Laut Bali kommen die ausländischen IS-Dschihadisten aus ungefähr sechzig verschiedenen Herkunftsländern. Für die Sicherheit der Gefängnisse seien nicht nur die USA, sondern auch alle anderen Staaten verantwortlich, so Bali.
Der QSD-Pressesprecher forderte die Einrichtung von Gefängnissen nach internationalen Standards und sagte: „Ein großer Teil der gefangenen Dschihadisten hat damit begonnen, Aussagen über die eigenen Verbrechen und die Mittäter zu machen. Wir haben jedoch Bedenken, dass es in einem Gefängnis, in dem sich hundert Personen in einem Raum aufhalten, zu Toten kommen kann.“