Legitime Reaktionen auf türkische Besatzung
Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) sind erneut gegen Stützpunkte von Besatzungstruppen vorgegangen. Wie das Medienzentrum des Bündnisses mitteilte, wurden die am Sonntag erfolgten Angriffe im Rahmen der Selbstverteidigung und als „legitime Antwort“ auf die Kriegshandlungen der türkischen Armee und ihrer Proxytruppe SNA gegen die Zivilbevölkerung der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien durchgeführt. Bei einer Operation gegen eine Basis in der nordwestlich von Til Temir gelegenen Ortschaft Al-Qasimiyah wurden demnach zwei pro-türkische Söldner getötet und ein Militärfahrzeug zerstört. Ein dritter Dschihadist sei beim Beschuss eines Postens der SNA von den Frauenverteidigungseinheiten YPJ tödlich getroffen worden.
Auch an der Qereqozax-Front reagierten die QSD am Vortag eigenen Angaben nach auf die fortgesetzte Aggression der türkischen Armee und ihrer Verbündeten gegen Nord- und Ostsyrien. Dort wurde die im Ort Al-Hoshariya im Nordwesten von Minbic gelegene Basis im Rahmen zwei verschiedener Operationen ins Visier genommen, sieben SNA-Söldner seien verletzt worden. Von diesem Stützpunkt aus verübten Besatzungstruppen später am Tag diverse Artillerieangriffe gegen Siedlungsgebiete westlich von Kobanê. Nach QSD-Angaben schlugen Granaten unter anderem in Şêxler (auch Şiyûx) und Turman ein. Im Umland des besetzten Girê Spî (Tall Abyad) wurde ein Angriff mit einer sogenannten Selbstmorddrohne beobachtet. Die Attacke führte zu Sachschäden.
Sniper-Angriff der YPJ bei Til Temir
Auch Dörfer südlich der Hauptstadt des Kantons Firat wurden demnach von Besatzungstruppen beschossen. Die QSD zählten mindestens 110 Granateneinschläge in Tîna (al-Tineh), Cadê (Jad’aa), Bîr Hiso (Bir Hesu) sowie in der Gemeinde Sirrîn, zusätzlich habe es Luftangriffe durch Kampfflugzeuge gegeben. Menschen wurden nach bisherigem Kenntnisstand nicht verletzt, jedoch hätten die Bombardierungen zu massivem Sachschaden am Eigentum der Zivilbevölkerung geführt. An der Tişrîn-Talsperre habe es infolge schwerer Angriffe mit Artillerie, Panzern und Raketen neue Schäden an der Dammstruktur gegeben. Die QSD sprachen von Rissen in der Dammkrone und warnten vor, dass ein Bruch immer näher rücke.