Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben eigenen Angaben nach in Hesekê ein ranghohes Mitglied der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) festgenommen. Der Mann soll an Anschlägen gegen zivile, politische und militärische Ziele in der Metropole beteiligt gewesen sein, erklärte das Bündnis in einer Mitteilung. Angaben zur Identität des Festgenommenen machten die QSD nicht.
Die Festnahme des mutmaßlichen IS-Terroristen fand bereits am Sonntag statt. Die QSD schlugen nach längerer Observierung des Verdächtigen zu und nahmen ihn in einer Wohnung im Stadtzentrum von Hesekê fest. An welchen Anschlägen er beteiligt gewesen sein soll, dazu äußerte sich das Bündnis ebenfalls nicht.
Der festgenommene IS-Dschihadist © QSD
„Unser Bündnis bekräftigt sein unerschütterliches Engagement, IS-Terrorzellen überall aufzuspüren und zu beseitigen, ihre Verstecke zu zerschlagen und ihre Verbindung zu wichtigen Ressourcen zu unterbrechen, um die Sicherheit und Stabilität unserer Regionen zu wahren und die Sicherheit unserer Bevölkerung zu gewährleisten“, erklärten die QSD nach dem Einsatz in Hesekê. Außerdem kündigte das Bündnis weitere Anti-IS-Operationen in der Region an.
Das „Kalifat“ gilt als zerschlagen
Der IS hatte 2014 weite Teile des Irak und Syriens überrannt und eine Schreckensherrschaft installiert. Über die Staatsgrenzen hinweg rief die Dschihadistenmiliz ein „Kalifat“ aus. Im ezidischen Hauptsiedlungsgebiet Şengal im Nordwesten des Iraks verübte der IS im August 2014 einen Genozid und Femizid, mehr als 10.000 Menschen wurden ermordet. 2017 konnte der IS aus dem Irak und zwei Jahre später aus Syrien vertrieben werden. Trotz Zerschlagung der Territorialherrschaft der Terrormiliz im März 2019 sind Schläferzellen des IS weiterhin aktiv und verüben Anschläge.