QSD melden Aushebung von IS-Zelle in Hesekê
Die Demokratischen Kräfte Syriens haben womöglich eine Serie von Anschlägen in Hesekê verhindert: Vier Verdächtige wurden festgenommen, weil sie Angriffsziele ausgespäht haben sollen.
Die Demokratischen Kräfte Syriens haben womöglich eine Serie von Anschlägen in Hesekê verhindert: Vier Verdächtige wurden festgenommen, weil sie Angriffsziele ausgespäht haben sollen.
Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben womöglich eine Serie von Anschlägen in Hesekê verhindert: Vier Verdächtige wurden festgenommen, weil sie eine Zelle der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) bilden sollen. Das Quartett sei zuständig für die Beschaffung von Informationen zu Positionen und Stützpunkten der QSD und habe in diesem Zusammenhang insbesondere die Lage rund um das Sinaa-Gefängnis ausgespäht. Das schwer bewachte Haftzentrum im Industriegebiet des Stadtteils Xiwêran (Ghweiran) beherbergt rund 3.500 Anhänger und Mitglieder des IS aus verschiedenen Ländern, darunter hochgradig gefährliche IS-Dschihadisten.
Bei den Festgenommenen handelt es sich den QSD zufolge um drei Männer und eine Frau. Alle vier seien arabischstämmig und stammten aus Deir ez-Zor beziehungsweise Aleppo. Sie befänden sich bereits seit Mitte der vergangenen Woche in Gewahrsam und seien seitdem mehrfach verhört worden und geständig gewesen. Gefangen genommen seien sie im Zuge zweier gesonderter Einsätze der QSD-Einheit für militärische Operationen (TOL) in Hesekê. Das Bündnis teilte mit, bei den Festnahmen „große Mengen“ an Sprengstoff und fertigen Sprengsätzen sichergestellt zu haben. Die Verdächtigen sind bereits an die Justiz der Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens überstellt worden und warten nun wegen des Vorwurfs schwerer gesellschaftsgefährdender Gewalttaten auf einen Prozess vor dem Volksgericht.
IS-Zellen immer noch aktiv
Der IS hatte 2014 weite Teile des Irak und Syriens überrannt und eine Schreckensherrschaft installiert. Über die Staatsgrenzen hinweg rief die Dschihadistenmiliz ein „Kalifat“ aus. Im ezidischen Hauptsiedlungsgebiet Şengal im Nordwesten des Iraks verübte der IS im August 2014 einen Genozid und Femizid, mehr als 10.000 Menschen wurden ermordet. 2017 konnte der IS aus dem Irak und zwei Jahre später aus Syrien vertrieben werden.
Mit der Zerschlagung seiner Territorialherrschaft hat der IS seine militärische Taktik und Operationsmethoden geändert und setzt verstärkt auf kleinere Netzwerke und klandestine Zellen. Solche Untergrundstrukturen operieren vor allem im östlichen Teil Syriens, insbesondere in Deir ez-Zor, aber auch auf der anderen Seite der Grenze im Irak. Nach mehreren großangelegten Operationen der QSD konnten viele dieser Netzwerke zerschlagen werden. Dennoch ist der IS in der Lage sich immer wieder neu zu formieren und Anschläge zu verüben, da er die Unterstützung sowohl des türkischen als auch des syrischen Staates genießt. Beide Regionalmächte haben ein großes Interesse an einer Destabilisierung der Region Nord- und Ostsyrien, um einen Einfall bzw. eine Annexion vorzubereiten.
Hunderte IS-Verdächtige in diesem Jahr bereits festgenommen
Die QSD, deren Mitgliedsverbände als schlagkräftigste Gegner der Miliz gelten und die Partner der internationalen Anti-IS-Koalition sind, gehen regelmäßig gegen das IS-Terrornetzwerk im Autonomiegebiet von Nord- und Ostsyrien vor. Laut einem Bericht der QSD zum Antiterrorkampf in der DAANES wurden in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 233 „IS-Terroristen, Verdächtige und Kollaborateure“ festgenommen.
Foto: YAT-Kämpfer bei Anti-IS-Operation in Camp Hol © QSD