QSD-Kommandantin: Wir üben unser Recht auf Selbstverteidigung aus

Die QSD-Kommandantin Zinarîn Kobanê sprach mit ANHA über die Angriffe der türkischen Armee auf Kobanê und Girê Spî und das Treffen mit Vertretern der internationalen Anti-IS-Koalition.

Seit dem 28. Oktober greift das türkische Regime unter Erdoğan Grenzdörfer in Nordsyrien an. Bei den bisherigen Angriffen auf Kobanê und Girê Spî (Tall Abyad) wurden drei Personen getötet und mehrere Personen verletzt, darunter auch zwei Korrespondent*innen der Nachrichtenagentur ANHA. Bei den Getöteten handelt es sich um ein zwölfjähriges Mädchen und zwei Mitglieder der lokalen Selbstverteidigungskräfte.

Die Kommandantin der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), Zinarîn Kobanê hat sich im ANHA-Gespräch zu den Grenzverletzungen der Türkei und einem Treffen mit Vertretern der internationalen Anti-IS-Koalition geäußert. An dem Treffen nahmen Mitglieder vom QSD-Ausschuss für allgemeine Angelegenheiten teil. Bei den Gesprächen sei darüber diskutiert worden, wie die Angriffe der türkischen Armee gestoppt werden können. „Unsere Gespräche über die Angelegenheit gehen weiter”, sagte Kobanê.

Die grenzverletzenden Attacken richteten sich direkt gegen Kinder, Zivilist*innen und Selbstverteidigungskräfte, sagte Kobanê. „Das Mädchen Sara Rifat Mustafa wurde gezielt ins Visier genommen und erschossen. Die Türkei betrachtet ihre Angriffe auf nordsyrisches Territorium als ihr legitimes Recht. Um eine Vertiefung der Angelegenheit zu vermeiden, haben wir die Angriffe unterdrückt und uns lediglich verteidigt”.

Man sei mit den Koalitionskräften übereinstimmend der Meinung, dass die türkischen Angriffe beendet werden müssten. Zu diesem Zweck finden gemeinsame Patrouillen im Grenzgebiet zu Nordsyrien statt.

„Wir möchten vermeiden, dass die Angelegenheit in eine weitere Krise mündet. Unsere Reaktionen gegen diese Angriffe basieren auf legitimer Selbstverteidigung. Die QSD befürworten eine gewaltfreie Lösung des Problems”, so Kobanê.

Attacken beeinflussen Mission der Koalition”

Die Angriffe der türkischen Armee auf Kobanê und Girê Spî hätten die internationalen Koalitionskräfte bei der Erfüllung ihrer Mission in Deir ez-Zor negativ beeinflusst, erklärte die QSD-Kommandantin. „Das türkische Regime zielt darauf ab, den weiteren Vormarsch der Offensive Gewittersturm Cizîrê zu behindern. Die Türkei will keine Lösung für die Syrienkrise. Sie will die IS-Terroristen unterstützen.“

Die Demokratischen Kräfte Syriens haben als Reaktion auf die Angriffe des türkischen Staates auf Rojava die am 10. September eingeleitete Offensive zur Befreiung der letzten Hochburg des sogenannten Islamischen Staates in Deir ez-Zor an der syrisch-irakischen Grenze vorübergehend gestoppt. Wann mit einer WIederaufnahme zu rechnen ist, sei nicht absehbar.