QSD geben Identität von Drohnenopfer bekannt

Bei dem Opfer des türkischen Drohnenangriffs vom Mittwoch auf ein Auto der Demokratischen Kräfte Syriens handelt es sich um den Kämpfer Ciwan Efrîn.

Nach dem tödlichen Drohnenangriff vom Mittwoch auf ein Auto der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) im Süden von Kobanê ist die Identität des getöteten Kämpfers geklärt. Es handelt sich um Ciwan Efrîn, wie das Bündnis am Freitag mitteilte. Er befand sich im Diensturlaub, als sein Wagen im Dorf Boxaz von einer türkischen Drohne erfasst wurde. Zwei weitere QSD-Mitglieder hatten bei dem Angriff Verletzungen erlitten.

Ciwan Efrîn hieß mit bürgerlichem Namen Ciwan Hesen Hemkero und wurde 2002 in der Efrîn-Region geboren, die 2018 im Zuge eines Angriffskrieges der Türkei und ihren dschihadistischen Verbündeten besetzt worden ist. Er entstammte einer Familie, die sich dem kurdischen Befreiungskampf verbunden fühlt, und wuchs in einem entsprechenden Umfeld auf. Die QSD beschreiben ihn als mutigen und revolutionären Menschen, dessen Charakter sich durch Beständigkeit auszeichnete.

Angesichts des Verlusts von Ciwan Efrîn sprechen die QSD seinen Angehörigen und der Bevölkerung Nord- und Ostsyriens ihr Beileid aus. „Wir versprechen, den Tod unserer Gefallenen zu rächen und unseren legitimen Widerstand mit einem Sieg zu krönen“, betont das Bündnis.

Ignorierter Drohnenkrieg

In der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien sterben immer wieder Menschen durch völkerrechtswidrige Drohnenangriffe, die von der Türkei verübt werden. Die Angriffe richten sich gezielt gegen Vertreterinnen und Vertreter der Selbstverwaltungsstrukturen, Mitglieder von Kampfverbänden sowie die Zivilbevölkerung und werden von Killermaschinen ausgeführt, die unbehelligt im von den USA und Russland kontrollierten Luftraum von Syrien unterwegs sind. Die internationale Gemeinschaft ignoriert diesen antikurdisch motivierten Drohnenkrieg der Türkei, der im Juni 2020 mit der Ermordung von drei Vertreterinnen des Frauendachverbands Kongra Star in Kobanê begonnen hatte. Seitdem fanden weit mehr als 200 weitere Drohnenschläge statt. Einer dieser gezielten Angriffe tötete Ende Oktober den QSD-Kommandanten Ferhad Dêrik. Killerdrohnen setzte der türkische Staat auch während einer Luftoffensive zwischen dem 4. und 10. Oktober ein, die zur Vernichtung von achtzig Prozent der Infrastruktur Nord- und Ostsyriens führte. Bei den Angriffen wurden zudem knapp fünfzig Menschen getötet, Dutzende weitere erlitten teils schwere Verletzungen. In Südkurdistan fordert der türkische Drohnenterror ebenfalls immer wieder Todesopfer.