QSD fordern Untersuchung zu Angriff auf Zivilkonvoi

In einer Erklärung rufen die Demokratischen Kräfte Syriens dazu auf, Ermittlungen einzuleiten, um den gezielten Angriff der türkischen Armee auf einen zivilen Solidaritätskonvoi vergangene Woche zu untersuchen.

Am 20. Januar 2018 begann die türkische Armee einen Angriffskrieg gegen den nordsyrischen Kanton Efrîn. Seit 37 Tagen leistet die Bevölkerung kollektiven Widerstand gegen die Militärinvasion des türkischen Staates und pro-türkischer Dschihadisten, die von Terrormilizen wie Islamischer Staat (IS), al-Qaida und al-Nusra abgeworben wurden, um im Besatzungsversuch der Region eingesetzt zu werden. Wiederholt sind in den vergangenen Wochen Autokolonnen aus vielen anderen Teilen Nordsyriens in Richtung Efrîn aufgebrochen, um den Widerstand gegen die türkischen Angreifer moralisch zu unterstützen. Am Donnerstag wurde solch ein Solidaritätskonvoi während der Einfahrt nach Efrîn sowohl aus der Luft als auch vom Boden von türkischer Artillerie angegriffen. Dabei kam ein Zivilist ums Leben, weitere zwölf Zivilisten wurden zum Teil schwer verletzt.

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) fordern von der internationalen Gemeinschaft und ihren Institutionen, Untersuchungen  und Ermittlungen zu den Kriegsverbrechen des türkischen Staates gegen die Zivilbevölkerung von Efrîn einzuleiten.

Im Folgenden geben wir die Erklärung der QSD deutschsprachig wieder:

„Während der Widerstand unserer Bevölkerung von Efrîn gegen die Besatzer zunimmt, setzen sich Terror und barbarische Angriffe des invasiven türkischen Staates und pro-türkischer Dschihadisten gegen die Zivilbevölkerung fort.

Am 22. Februar 2018 erreichte Efrîn ein ziviler Solidaritätskonvoi aus allen Regionen Nordsyriens, der aufgebrochen war, um den Widerstand moralisch zu unterstützen und den brutalen Terror zu verurteilen.

Der türkische Staat und seine Dschihadisten haben den Konvoi gezielt unter Artilleriebeschuss gesetzt. Dabei kam ein junger Mensch ums Leben, zwölf weitere Personen wurden verletzt.

Wie schon zuvor versuchen türkische Regierungsvertreter auch dieses Mal, die Wahrheit zu verdrehen und behaupten, es habe sich bei der angegriffenen Autokolonne nicht um einen zivilen, sondern um einen militärischen Konvoi gehandelt. Diese Behauptungen wurden vom türkischen Staatspräsidenten und der Leitung der türkischen Streitkräfte aufgestellt.

Jeder ist sich darüber bewusst, dass es bei dem Konvoi, der von der Presse begleitet wurde, um einen zivilen Konvoi gehandelt hat. Das Bombardement auf den Konvoi zeugt erneut vom barbarischen Vorgehen des türkischen Staates gegen Zivilisten. Hinsichtlich der Ermordung von Zivilisten und der Schändung von Leichen hat die türkische Armee sogar den Islamischen Staat hinter sich gelassen.

Wir rufen die internationale Gemeinschaft und zuständige Institutionen dazu auf, Untersuchungen zu den Kriegsverbrechen des türkischen Staates einzuleiten. Als die Demokratischen Kräfte Syriens erklären wir uns bereit, jede Art von Unterstützung dafür zu leisten.“