Zahlreiche Angriffe auf Rojava
Wie die Bilanz der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) belegt, kam es auch in der ersten Hälfte des Jahres 2024 zu schweren Angriffen des türkischen Staates auf die Bevölkerung von Nord- und Ostsyrien. Die türkischen Angriffe richteten sich gegen ein von Dêrik bis Efrîn reichendes Gebiet. Auch Şehba und Minbic befanden sich im Visier der Angriffe von Killerdrohnen, Kampfflugzeugen und schweren Waffen. Insbesondere die Infrastruktur, die medizinische Versorgung, die Zivilverteidigung und die Presse waren Ziel der Attacken.
Die QSD bilanzieren: „Zu Beginn des Jahres bombardierte der türkische Staat die Infrastruktur der Region, strategische zivile Einrichtungen und Fabriken. Im Mai und Juni dieses Jahres (Erntezeit) wurden Weizen- und Gerstenfelder, die Lebensgrundlage der Menschen in der Region, angegriffen. Die durch das Niederbrennen der Felder verursachte Umweltverschmutzung schadete zudem Mensch, Fauna und Flora. Durch den Beschuss von Treibstoffdepots in Qamişlo wurde das Wasser umliegender Flüsse, wie zum Beispiel des Cexcex, verschmutzt. Vor allem an der Front liegende Dörfer und Städte waren schweren Angriffen ausgesetzt, Zivilist:innen wurden verletzt und ihr Eigentum beschädigt. Die Menschen in Nord- und Ostsyrien, insbesondere in Qamişlo, sind seit Beginn des Sommers von Stromausfällen betroffen. Dadurch entstehen große Schäden. In Hesekê leiden die Menschen wie in jedem Sommer unter Wasserknappheit, da erneut der Zufluss vom Wasserwerk Elok unterbrochen wurde. Der türkische Staat beging ein Kriegsverbrechen, indem er das Haus der Kriegsversehrten in Qamişlo angriff. Dabei sind die beiden Mitglieder der YPJ, Sorxwîn Rojhilat und Azadî Dêrik, getötet worden.
Die Bilanz der Angriffe lautet:
Insgesamt: 339 Angriffe
Angriffe mit schweren Waffen: 249
Angriffe mit Drohnen und Kampfflugzeugen: 86
Getötete Zivilist:innen: 4 (ein Mann, ein Kind und zwei Frauen)
Verwundete Zivilist:innen: 52 (14 Minderjährige, sechs Frauen, 32 Männer)
Gefallene Kämpfer:innen: 6
Angegriffene Infrastrukturgebäude: 23
Landwirtschaftliche Flächen: 13
Infrastruktureinrichtungen: 33
Unter den angegriffenen Infrastruktureinrichtungen befinden sich Umspannwerke, Elektrizitätswerke, Getreidesilos, Gasspeicher, Treibstoffspeicher, Tankstellen, Lebensmittelproduktionseinrichtungen, Felder, Hühnerfarmen und Stromleitungen.