Neue Außenbeauftragte der DAANES besucht Deutschland

Die neue Außenbeauftragte der Demokratischen Selbstverwaltung in der Region Nord- und Ostsyrien, Ilham Ehmed, hat die Bundesrepublik besucht. Anlass waren Gespräche mit Handelnden aus Politik und Zivilgesellschaft.

GESPRÄCHE MIT POLITIKER:INNEN UND NGOS

Die neue Außenbeauftragte der Demokratischen Selbstverwaltung in der Region Nord- und Ostsyrien (DAANES), Ilham Ehmed, hat in der letzten Woche die Bundesrepublik besucht. Das teilte die Deutschland-Vertretung der DAANES am Dienstag in Berlin mit. Anlass des Besuchs waren demnach Gespräche mit Politiker:innen von Regierungs- und Oppositionsparteien, Hilfsorganisationen, die in der Region tätig sind, und Vertreter:innen der Zivilgesellschaft.

„Ich freue mich, dass ich in Deutschland zu Gast sein konnte, ein wichtiger Partner der Selbstverwaltung in der internationalen Anti-IS-Koalition. Unser gemeinsames Ziel ist Stabilität in der Region und eine Lösung der Syrienkrise“, so Ehmed. Begleitet wurde die kurdische Politikerin von Mahmoud Meslat, der Ko-Vorsitzende des Demokratischen Syrienrates (MSD) ist, dem DAANES-Europavertreter Abdulkarim Omar und Joseph Lahdo von der christlichen Partei der assyrischen Einheit.

In den Gebieten der Selbstverwaltung sind darüber hinaus etwa 10.000 ehemalige Söldner der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) inhaftiert, rund 50.000 Familienangehörige leben in Camps wie al-Hol und Roj. Der IS ist auch weiterhin mit Untergrundzellen in Syrien aktiv. Appelle der DAANES für eine internationale Lösung des IS-Problems verhallen seit Jahren | Foto: Löscharbeiten beim Umspannwerk im Industriegebiet von Qamişlo nach einem türkischen Luftangriff am 5. Okotber 2023 (c) QSD


In Nord- und Ostsyrien leben fünf Millionen Menschen, darunter 700.000 Binnenvertriebene. Die Selbstverwaltung bietet für diese alltägliche Dienstleistungen wie Strom, Wasser, Bildung, Gesundheitsversorgung und Sicherheit und schützt die Rechte von Minderheiten und Frauen. Regelmäßig greift die Türkei die Region an, hunderte Zivilist:innen wurden in den letzten Jahren getötet. Zu den Zielen gehören Wasserwerke, Ölraffinerien, Elektrizitätswerke, sowie Flüchtlingslager und Krankenhäuser.  „Für eine Lösung der Syrienkrise und eine nachhaltige Eindämmung des IS ist es notwendig, dass die Türkei ihre Angriffe einstellt“, so Ehmed. „Viele Menschen in Nord- und Ostsyrien leiden unter den Auswirkungen der Angriffe.“ Die Zerstörung ziviler Infrastruktur ist eine Fluchtursache, betonte sie.