Ein 24-Jähriger ist in Kobanê von einer türkischen Drohne angegriffen und verletzt worden. Wie die Nachrichtenagentur ANHA berichtete, lauerte die kleine Kamikaze-Drohne dem Opfer bei der Bewässerung einer Feldfläche auf. Der unter anderem am Oberkörper verletzte Mann wurde in das zentrale Krankenhaus in Kobanê gebracht und versorgt. Lebensgefahr bestehe laut der Klinik nicht.

Der Drohnenangriff, durch den Yehya Îbrahîm Elî verletzt wurde, ereignete sich am Nachmittag auf einer Anbaufläche zwischen den dicht besiedelten Dörfern Kûltep (Koltep) und Bexdikê (Baghdik), die im Osten des Kantons liegen. Ausgangspunkt der Attacke war danach ein Außenposten der türkischen Armee in Pirsûs (tr. Suruç), das sich auf der anderen Seite der Grenze befindet.

In Kobanê schlagen immer wieder von türkischen Grenzsoldaten oder Drohnen abgefeuerte Geschosse ein. Zu den Angriffen kommt es oftmals in Siedlungsgebieten, die in der Nähe von Verteidigungsposten der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) und Stellungen syrischer Regimetruppen liegen. Diese waren in den vergangenen Wochen und Monaten mehrfach gezielt von türkischen Trupps unter Feuer genommen worden.

Besonders häufig von Truppen der türkischen NATO-Armee ins Visier genommene Ziele im Grenzgebiet bei Kobanê sind die Dörfer Kûltep und Bexdikê. Erst am letzten Freitag hatte eine Kamikaze-Drohne die heute bombardierte Feldfläche attackiert, als dort Menschen arbeiteten. Durch den Angriff war ein Feuer im Gelände ausgebrochen, das nur mit Mühe gelöscht werden konnte.

Militärrat Minbic via ANHA

Kamikaze-Drohne über Minbic abgeschossen

Kleine fliegende Tötungsmaschinen wie die Kamikaze-Drohnen werden auch von Söldnern des Türkei-treuen Dschihadistenverbands SNA („Syrische Nationalarmee“) bei Angriffen gegen die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien eingesetzt. In einem Dorf in der südwestlich von Kobanê gelegenen Stadt Minbic konnten Kämpferinnen und Kämpfer des örtlichen Militärrats gestern eine solche Drohne abschießen. Zuvor hatten pro-türkische Islamisten mehrere Dörfer entlang der Kontaktlinie bei Minbic mit Granaten angegriffen, wie ein vom Militärrat veröffentlichtes Video zeigt.