Im nordsyrischen Kanton Kobanê ist ein Platz nach dem internationalistischen YPG-Kämpfer Keith Broomfield (Nom de Guerre: Gelhat Raman) benannt worden. Die Einweihungszeremonie des Platzes „Qada Şehîd Gelhat Raman“ im Dorf Xerab Aşk fand heute unter der Teilnahme von Vertreter*innen der Zivilgesellschaft aus den Bezirken Sirrin und Çelebi sowie Angehörigen des Gefallenenrates statt.

Eingeleitet wurde die Platzeinweihung mit einer Schweigeminute für die Gefallenen. Anschließend hielten Arif Balî im Namen der Gefallenenangehörigen und Mistefa Şêx Mihemed als Ko-Vorsitzender der selbstverwalteten Volkskommune von Çelebi eine Ansprache. Beide unterstrichen darin, dass Broomfield seine Heimat verließ, um sich für die Befreiungs Kobanês am Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) zu beteiligen. Dies sei bedeutend, deshalb wolle die Stadt dem freiwilligen Kämpfer in würdevoller Art und Weise gedenken.

Wer war Keith Broomfield? 

Der 1979 in Westminster im US-Bundesstaat Massachusetts geborene Keith Broomfield schloss sich Anfang 2015 in Rojava den Volksverteidigungseinheiten (Yekîneyên Parastina Gel, YPG) an. Nach einer Grundausbildung kämpfte er zunächst in Şêxler am Euphrat an der Westfront Kobanês. Mit Beginn der Offensive „Rûbar Qamişlo“ wechselte seine Scharfschützeneinheit an die Südostfront. Broomfield kämpfte von April 2015 bis zu seinem Tod in den vordersten Reihen gegen den IS. Kurz nach Beginn der Offensive erlitt seine Einheit hohe Verluste. Zunächst fiel der Kommandant Musa Herdem, auch bekannt unter dem Namen „Musa the Sniper“. Wenige Tage später starben drei weitere Scharfschützen, zwei Kämpfer wurden bei Explosionen verwundet. Keith Broomfield wurde am 3. Juni 2015 in der Nähe von Qentere von einem IS-Sniper getötet. Er war der erste US-amerikanische Internationalist, der im Kampf gegen den IS ums Leben gekommen ist.