„Islamischer Staat“ in Syrien weiter aktiv
Im Nordosten von Syrien sind zwei mutmaßliche Mitglieder der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) festgenommen worden. Wie die Pressestelle der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) am Samstag mitteilte, wurden die beiden Männer in Til Hemîs gefasst. Der Einsatz wurde von der QSD-Einheit für militärische Operationen (Tîmen Operasiyonên Leşkerî, kurz TOL) durchgeführt.
Den Angaben zufolge handelt es sich bei den Festgenommenen um Muhannad Mahjoub al-Madloul alias Abu Sham und Saad Mahjoub al-Madloul alias Abu Saddam. Die QSD werfen den Männern Beteiligung an Morden, Entführungen und Bombenanschlägen in der Region vor. Bei dem Einsatz wurden Kalaschnikows, Munition und Mobiltelefone sichergestellt.
Der IS verübt in Syrien fast täglich Anschläge. In der nordostsyrischen Autonomieregion kommt es ständig zu Einsätzen gegen verdeckte Zellen der Terrormiliz. Am Mittwoch wurden in Deir ez-Zor zwei Männer gefasst, die an einer Anschlagsserie gegen die QSD und die Zivilbevölkerung in ländlichen Gebieten im Osten Syriens beteiligt gewesen sein sollen. Bei der Operation wurden Waffen, Sprengstoffgürtel, Telefone, Ausweisdokumente und Geld beschlagnahmt.
IS-Zellen immer noch aktiv
Der IS hatte 2014 weite Teile des Irak und Syriens überrannt und eine Schreckensherrschaft installiert. Über die Staatsgrenzen hinweg rief die Dschihadistenmiliz ein „Kalifat“ aus. Im ezidischen Hauptsiedlungsgebiet Şengal im Nordwesten des Irak verübte der IS im August 2014 einen Genozid und Femizid, mehr als 10.000 Menschen wurden ermordet.
Seine erste Niederlage erlitt der IS in Kobanê, im März 2019 wurde nach jahrelangem Kampf unter hohen Opfern die letzte Enklave des IS-Kalifats in Ostsyrien von den QSD eingenommen. Trotz Zerschlagung der Territorialherrschaft sind Schläferzellen weiterhin aktiv und verüben Anschläge.
Die QSD koordinieren ihre Operationen mit der US-geführten Internationalen Koalition und weisen immer wieder darauf hin, dass die Türkei den IS aktiv unterstützt und mit Angriffen auf die Autonomieregion den Antiterrorkampf untergräbt.
Foto: Symbolbild