Neue Quarantänestation für Corona-Infizierte in Ain Issa

Der Anstieg der Zahlen an Corona-Infizierten in den syrischen Regimegebieten auf mehr als 900 erhöht die Wahrscheinlichkeit eines größeren Ausbruchs in den selbstverwalteten Regionen. Krankenhäuser im Autonomiegebiet rüsten sich für mehr Corona-Fälle.

Im nordsyrischen Ain Issa gibt es eine neue Quarantänestation. Seit heute ist die Quarantänestation im Krankenhaus „Şehîd Omer Elûş“ (benannt nach Omar Alloush) bereit, infizierte Patient*innen aufzunehmen. In dem räumlich abgesonderten Bereich der Klinik können fünfzehn Personen unterkommen. Vier Ärztinnen und Ärzte sowie acht Pfleger*innen übernehmen die 24-stündige Betreuung der Infizierten.

„Wir sind gut vorbereitet und können ab sofort Corona-Infizierte in unserem Krankenhaus beherbergen“, sagte Dr. Salih al-Zaher. Der Arzt ist Verantwortlicher der Quarantänestation in der kleinen Klinik in Ain Issa. „Für kommende Woche rechnen wir auch mit der Lieferung von fünf neuen Beatmungsgeräten.“

Dr. Salih al-Zaher

Der rasante Anstieg der Zahlen an Corona-Infizierten in den syrischen Regimegebieten auf derzeit 944 erhöht die Wahrscheinlichkeit eines größeren Ausbruchs in den selbstverwalteten Regionen. Krankenhäuser im Autonomiegebiet rüsten sich daher für mehr Corona-Fälle, vor allem in Şehba und der Cizîrê-Region. Denn: Das Virus macht an den Grenzen nicht Halt und die Region Cizîrê und der Kanton Şehba sind die Orte, die am nächsten an den vom Regime kontrollierten Regionen liegen.

Aktuell geht das Gesundheitskomitee von Nord- und Ostsyrien von 54 Infektionsfällen aus. Die meisten der Infizierten leben in der Cizîrê-Region, aber auch in Raqqa und Deir ez-Zor wurden inzwischen mehrere Infektionen festgestellt. In Şehba ist am Mittwoch eine 45 Jahre alte Frau an den Folgen der Viruserkrankung gestorben. Seit heute gilt im Kreis Ehdas eine Ausgangssperre, die vermutlich auch in den restlichen Regionen im Niemandsland zwischen Efrîn und Aleppo in Kraft treten wird.