Neue Morde im Camp Hol

Im nordostsyrischen Flüchtlings- und Internierungslager al-Hol sind die Leichen zweier Schwestern gefunden worden. Die jungen Frauen waren durch Schüsse getötet worden.

Im nordostsyrischen Internierungs- und Flüchtlingslager al-Hol sind am Mittwoch zwei junge Frauen ermordet worden. Bei den Getöteten handelt es sich um die irakischen Staatsbürgerinnen Alaa Attia Ahmed Saleh (30) und Raghad Attia Ahmed Saleh (33). Die beiden Frauen wurden offensichtlich durch Schüsse getötet.

Hinter dem Mord werden Zellen des sogenannten „Islamischen Staats“ (IS) im Camp vermutet. In dem mit 62.000 Personen belegten Camp Hol sind neben Schutzsuchenden Zehntausende Angehörige von IS-Mitgliedern aus 52 Nationen untergebracht. Unter ihnen befinden sich hochgefährliche Dschihadistinnen. Nach 47 Morden durch den IS in den ersten Monaten des Jahres 2021 hatten die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) Ende März und Anfang April das Lager in einer Großoperation durchsucht und 125 mutmaßliche IS-Mitglieder, unter ihnen den IS-Emir des Lagers, festnehmen können. Die Zahl der Morde sank daraufhin deutlich. Die neuen Morde zeigen jedoch, dass die IS-Gefahr im Lager keineswegs gebannt ist. Eine Lösung der Probleme kann nur durch die Rücknahme der IS-Familien durch ihre Herkunftsstaaten erreicht werden.