Die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES) hat ein Komitee gegründet, um das Schicksal vermisster Personen in der Region aufzuklären. In ganz Syrien gelten seit Beginn des Bürgerkrieges etwa 100.000 Menschen als vermisst. Um das Schicksal dieser Vermissten aufzuklären, hat die UN-Generalversammlung im Juni eine Resolution verabschiedet. In dieser Resolution werden alle Akteure in Syrien zur Beteiligung aufgefordert.
Die AANES begrüßt diese Entscheidung und beteiligt sich an der Umsetzung. Das teilte die AANES-Abteilung für auswärtige Angelegenheiten am Dienstag in Qamişlo mit. In der Erklärung heißt es:
„In ihrer Resolution fordert die Generalversammlung der Vereinten Nationen alle Konfliktparteien in Syrien auf, im Einklang mit ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen uneingeschränkt mit der unabhängigen internationalen Institution zusammenzuarbeiten, deren Einrichtung in der Resolution beschlossen wurde. Die Selbstverwaltung ist davon überzeugt, dass die humanitären Probleme, die eine unvermeidliche Folge des anhaltenden Konflikts in Syrien sind, gelöst werden müssen. Zu diesen Problemen gehört auch das Problem der vermissten Personen und zwar aus zwei Gründen:
Der erste Grund ist das Ausmaß des Schmerzes, den die Familien der Vermissten aufgrund des Verlustes ihrer Angehörigen erleben, und das Recht dieser Vermissten und ihrer Familien, ihr Schicksal aufzuklären. Der zweite Grund ist die Notwendigkeit, die Syrienkrise im Einklang mit den einschlägigen Resolutionen der Vereinten Nationen zu lösen, insbesondere der Resolution Nr. 2254 des Sicherheitsrates von 2015 sowie der Resolution Nr. 2474 von 2019.
Aus diesen Gründen und als Reaktion auf die Aufforderung der Generalversammlung der Vereinten Nationen hat die Selbstverwaltung über die Abteilung für Außenbeziehungen eine Institution mit dem Namen ,Komitee für vermisste Personen in Nord- und Ostsyrien' eingerichtet. Dieses Komitee setzt sich aus einer Gruppe von Jurist:innen zusammen und besteht aus einem zentralen Komitee mit Sitz in der Stadt Qamişlo und Unterkomitees in den verschiedenen Gebieten der Selbstverwaltung.“
Die vollständige Erklärung findet sich auf der Seite der AANES-Vertretung in Deutschland.