Der Demokratischen Syrienrat (MSD) hat eine Vertretung in der österreichischen Hauptstadt Wien eröffnet. Der Standort wurde bereits am Sonntag eingeweiht. Anwesend waren neben dem Ko-Vorsitzenden des MSD, Riad Darar (auch Riyad Derar), auch Vertreter:innen der Syrisch-Kurdischen Einheitspartei, der PYD, des örtlichen Gesellschaftszentrums der Kurdinnen und Kurden und der „Syrischen Nationalversammlung”. Das Oppositionsbündnis war vor einem Jahr dem MSD beigetreten.

„Wir streben mit dieser Initiative ein gegenseitiges Kennenlernen aller syrischstämmigen Menschen in Wien an. Wir bieten eine Plattform an, auf der sich Syrerinnen und Syrer aus der Region hier treffen und bestehende Probleme im Dialog lösen können. Gleichermaßen wird dieser neue Standort unsere diplomatischen und entwicklungspolitischen Anstrengungen um eine Lösung der Syrienkrise fördern”, erklärte Darar. Selbstverständlich werde die Wiener MSD-Vertretung auch eine wichtige Rolle bei politischen Aktionen und Initiativen der Parlamentsparteien in Österreich und in anderen europäischen Ländern spielen.

Riad Darar stammt aus Deir ez-Zor. 2005 wurde er wegen einer Rede auf der Beerdigung eines kurdischen Gelehrten, der im Zuge der Säuberungswelle nach dem Aufstand von Qamişlo im Jahr zuvor vom Regime verhaftet und dem syrischen Geheimdienst zu Tode gefoltert wurde, selbst inhaftiert. Erst 2010 kam er wieder auf freien Fuß.

Demokratischer Syrienrat

Der Demokratische Syrienrat (MSD) wurde 2015 gegründet und ist das politische Dach, das den politischen Rahmen für die Lösung des syrischen Konflikts durch innersyrische Gespräche und die Übernahme diplomatischer Arbeit bildet. Im MSD sind politische Parteien sowie Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft, der Autonomieverwaltung und Schlüsselpersonen organisiert.