Nach der Rückzugsentscheidung der USA hat sich die antikurdische Aggression des türkischen Staates verschärft. Die Vorbereitungen auf eine Besatzung von Minbic haben auch das Interesse internationaler Medien geweckt.
Laut AFP haben pro-türkische Milizen ihre Stellungen vor Minbic verstärkt. Einer ihrer Sprecher gab gegenüber der Nachrichtenagentur an, dass die letzten Vorbereitungen für die Einnahme der nordsyrischen Stadt abgeschlossen sind, es werde nur noch auf eine politische Einigung zwischen Ankara und Washington gewartet.
Als Sprecher des Militärrats von Minbic erklärte Shervan Dervish, alle Kräfte seien in Verteidigungsbereitschaft: „An der Grenze finden Truppenverlegungen statt, die wir beobachten. Die Patrouillen der internationalen Anti-IS-Koalition sind immer noch vor Ort, es hat sich nichts geändert. Wir sind bereit, alle Angriffe zurückzuschlagen.“
„Wir haben die Stadt vom IS befreit und werden sie verteidigen“
Ahmet Sultan, der stellvertretende Generalkommandant der Jaish al-Thuwar, äußerte sich gegenüber der Nachrichtenagentur ANHA zu den Vorbereitungen der Türkei auf eine Invasion in Minbic. Der türkische Staat setze dabei auf die unter seiner Kontrolle stehenden dschihadistischen Milizen.
Ein Großteil des militärischen Verbandes Jaish al-Thuwar kämpft nach Angaben des stellvertretenden Kommandanten weiter innerhalb der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) in Deir ez-Zor gegen den sogenannten Islamischen Staat, andere Einheiten sind mit dem Militärrat von Minbic zur Verteidigung gegen mögliche Angriffe der Türkei abgestellt.
„Der türkische Staat hat seine Milizen in Idlib, Bab, Azaz und Efrîn für einen Angriff auf Minbic in Stellung gebracht. Die Bevölkerung von Minbic und die Verteidigungskräfte der Stadt sind zum Widerstand bereit. Die Menschen der Region haben großes Vertrauen in den Militärrat von Minbic und die Jaish al-Thuwar. Wir haben die Stadt vom IS befreit und werden sie weiterhin schützen“, erklärte Ahmet Sultan.