Minbic: Türkische Drohne zielt auf Regime-Stellung

Im nordsyrischen Minbic ist eine Militärstellung syrischer Regimetruppen von einer türkischen Kampfdrohne attackiert worden.

Im nordsyrischen Minbic (Manbidsch) sind Regimetruppen von einer türkischen Kampfdrohne ins Visier genommen worden. Erfasst von der Killermaschine wurde eine Stellung im nordwestlich von Minbic gelegenen Dorf Dendendiyê (Al-Dandaniya), wie der örtliche Militärrat am Donnerstag mitteilte. Angaben über mögliche Verletzte oder Schäden infolge des Bombardements gab es zunächst nicht.

Die Ortschaft Dendendiyê liegt in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien und wird vom Militärrat von Minbic kontrolliert, der Teil der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) ist. Truppen der Regierung in Damaskus betreiben jedoch außerhalb des Dorfes eigene Kontrollposten. Auch in anderen Gebieten, die sich in der Nähe der Kontaktlinie zwischen Autonomieregion und türkischer Besatzungszone befinden, hat die syrische Armee eigene Stellungen.

Minbic liegt 30 Kilometer südlich der türkischen Grenze und nimmt eine strategische Schlüsselposition in den Plänen der Türkei für eine Ausdehnung ihrer illegalen Besatzungszone in Nordsyrien ein. Die von der Autonomieverwaltung administrierte Stadt liegt an der wichtigen Autobahn M4, die das nördliche Syrien wie eine Lebensader durchzieht und bereits für den IS eine strategische Versorgungsroute darstellte.

2022 wurde Minbic vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan neben Tel Rifat als erstes Angriffsziel für eine neuerliche Invasion der Türkei in Nord- und Ostsyrien benannt. Immer wieder kommt es dort zu Angriffen der türkischen Armee und verbündeter Dschihadistenmilizen, die sich mit dem Ziel einer Vertreibung der Bevölkerung hauptsächlich gegen zivile Siedlungsgebiete richten.

Zivilistin bei Angriff schwer verletzt

Am Mittwoch wurde in Minbic eine Frau bei einem Angriff türkisch-dschihadistischer Besatzungstruppen schwer verletzt. Die Attacke mit einer mutmaßlichen TOW-Rakete richtete sich gegen das Dorf Al-Kavakli, das im Westen der Region liegt und zu den bevorzugten Angriffszielen der Türkei gehört. Getroffen wurde unter anderem das Haus der verletzten Zivilistin, das komplett zerstört wurde. Die Frau befindet sich seit gestern in einem örtlichen Krankenhaus, ihr Zustand sei kritisch.