Besatzer feuern Granaten auf Dorf in Minbic

Türkische Besatzungstruppen und ihre islamistischen Söldner haben Mörser- und Artilleriegranaten auf ein Dorf in Minbic abgefeuert. Der unter dem Dach der Demokratischen Kräfte Syriens organisierte Militärrat reagiert mit Gegenangriffen.

Das nordsyrische Minbic (Manbidsch) befindet sich wieder im Visier von Besatzungstruppen. Wie der örtliche Militärrat mitteilt, ist ein Dorf am Rande der Kontaktlinie zwischen der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien und der türkisch-dschihadistischen Besatzungszone mit Mörser- und Artilleriegranaten angegriffen worden. Verletzte habe es nach bisherigem Stand nicht gegeben.

Ziel des Angriffs war den Angaben nach die Ortschaft Awn al-Dadat (auch Aoun al-Dadat). Mindestens vier Geschosse schlugen demnach in dem Dorf etwa dreizehn Kilometer nördlich des Zentrums von Minbic ein. Die Kämpferinnen und Kämpfer des Militärrats von Minbic, der an die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) angeschlossen ist, antworteten mit Gegenfeuer.

Minbic liegt 30 Kilometer südlich der türkischen Grenze und nimmt eine strategische Schlüsselposition in den Plänen der Türkei für eine Ausdehnung ihrer illegalen Besatzungszone in Nordsyrien ein. Die von der Demokratischen Selbstverwaltung (DAANES) administrierte Stadt liegt an der wichtigen Autobahn M4, die das nördliche Syrien wie eine Lebensader durchzieht und bereits für den IS eine strategische Versorgungsroute darstellte.

2022 wurde Minbic vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan als primäres Angriffsziel für eine neuerliche Invasion in Nord- und Ostsyrien benannt. Immer wieder kommt es dort zu Angriffen der türkischen Armee und verbündeter Dschihadistenmilizen sowie Infiltrierungsversuchen, die sich mit dem Ziel einer Vertreibung der Bevölkerung hauptsächlich gegen zivile Siedlungsgebiete richten. An Neujahr war es zu breitflächigen Angriffen gegen Siedlungsgebiete im Norden und Nordwesten von Minbic gekommen.