Die Region Minbic in Nordsyrien ist ein dauerhaftes Angriffsziel des türkischen Staates und seiner dschihadistischen Söldner. Im vergangenen Monat sind 560 Artilleriegeschosse in Wohngebieten eingeschlagen. Das teilt der Militärrat Minbic in einer Bilanz der Angriffe im Juli mit.
Demnach haben Angriffe auf 18 Dörfer im Norden von Minbic stattgefunden. Die Angriffe erfolgen aus türkischen Stützpunkten entlang der Demarkationslinie zwischen der türkischen Besatzungszone und dem selbstverwalteten Gebiet innerhalb der Föderation Nord- und Ostsyrien. Bei den Angriffen ist ein Kind ums Leben gekommen, vier Zivilist:innen sind verletzt worden. Fünf Wohnhäuser wurden zerstört. Außerdem sind durch den Beschuss Waldgebiete in der Umgebung der Dörfer Siyade und Dendeniye abgebrannt.
Der Militärrat, der einer der Mitgliedsverbände der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) ist, hat im Rahmen des Selbstverteidigungsrechts auf die Angriffe reagiert und zurückgeschlagen. Fünf Mal konnten Infiltrationsversuche vereitelt werden. Bei den Gefechten wurden 16 Angehörige des türkischen Söldnerverbands „Schutzschild Euphrat“ getötet, fünf weitere wurden verwundet. Der Militärrat konnte ein mit einem schweren Maschinengewehr bestücktes Fahrzeug sowie zwei Granatwerfer und Kalaschnikow beschlagnahmen.
Minbic im Fokus des türkischen Faschismus
Die Region Minbic liegt seit der Befreiung am 15. August 2016 durch die QSD im Fokus der türkischen Aggression. Die Stadt war damals von einer mehr als zweieinhalbjährigen Herrschaft des „Islamischen Staates“ (IS) befreit worden. Für den IS bedeutete der Verlust eine schwere Niederlage, da Minbic an der strategisch wichtigen Versorgungsroute von der türkischen Grenze nach Raqqa liegt. Minbic war damit eine der Schlüsselpositionen für das Bündnis zwischen IS und Türkei, deren Befreiung das Regime in Ankara besonders schmerzte. Seitdem versuchen das AKP/MHP-Regime und seine Verbündeten, Minbic mit Angriffen, Anschlägen und Hasspropaganda zu destabilisieren.