Rund um Minbic (Manbidsch) stehen erneut Anbauflächen der Bevölkerung in Flammen. Wie der Militärrat der Stadt in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien meldet, nahmen türkisch-dschihadistische Besatzungstruppen auch am Montag landwirtschaftlicher Felder ins Visier. Ziel dieses Mal war dem Militärrat zufolge die Ortschaft Cat (al-Gat) nordöstlich des Zentrums von Minbic. Mindestens dreizehn Mörsergranaten seien im Dorf sowie angrenzenden Anbauflächen eingeschlagen. Menschen wurden nicht verletzt, das Ausmaß der durch einen Flächenbrand entstandenen Schäden sei unklar.
Feuer als Waffe
In Kurdistan – ob im Norden, Süden oder Westen – lodern seit Jahren pünktlich zum Beginn der militärischen Brandsaison verheerende Waldbrände. Sobald der Frühjahrsregen den Boden letztmalig getränkt hat, fallen Wald- und Anbauflächen durch Artillerie entzündeten Flammen zum Opfer. Es handelt sich um gezielte Brandstiftung durch die Armee des NATO-Staates Türkei und/oder deren islamistische Hilfstruppen. Unter dem Vorwand von „Militäroperationen“, „Sperrgebieten“ oder „Grenzschutz“ legen die Soldaten und Söldner systematisch Feuer oder schießen Flächen in Brand. Das Ziel ist die Entvölkerung der betreffenden Region durch die Zerstörung der Natur.
Lebensgrundlage der Bevölkerung wird zerstört
Besonders betroffen von dieser Art der Kriegsführung ist derzeit vor allem Minbic. Die Stadt liegt 30 Kilometer südlich der türkischen Grenze und nimmt eine strategische Schlüsselposition in den Plänen Ankaras für eine Ausdehnung der illegalen Besatzungszone in Syrien ein. Bedingt dadurch kommt es in der Region ohnehin nahezu täglich zu Angriffen durch dschihadistische Banden, die vom türkischen Staat finanziert und ausgebildet und als Söldner eingesetzt werden – aktuell mit dem Unterschied, dass sich die Attacken gezielt auf die Lebensgrundlage der Bevölkerung richten.
Tausende Bäume bereits abgebrannt
Bereits am Wochenende hatten Besatzer etliche Feldflächen in Minbic in Brand geschossen. Laut dem Militärrat hatten die Flammen etwa 200 Hektar Anbaufläche und rund 3.000 Olivenbäume in zwei benachbarten Dörfern im Westen der Region vernichtet. In Ain Issa brach am Sonntag ebenfalls ein Flächenbrand aus, nachdem in der Besatzungszone abgefeuerte Granaten in einem Dorf einschlugen.