Mazlum Qamişlo – Ein Leben im Freiheitskampf

Mazlum Qamişlos Lebensweg begann in der nordsyrischen Stadt Qamişlo. Sein Weg führte ihn in die kurdischen Berge, wo er gegen die türkische Invasion kämpfte und im Februar 2022 fiel.

Mazlum Qamişlo war einer der Guerillakämpfer, die gegen die türkische Invasion in den Medya-Verteidigungsgebieten kämpften. Die Angriffe begannen im Februar 2021 mit der Operation in Gare und weiteten sich auf die Regionen Zap, Avaşîn und Metîna aus. Die Guerilla kämpft bis heute erfolgreich mit einer Kombination aus Tunnelkrieg und mobilen Einheiten gegen die türkische Invasion.

Von der Revolution von Rojava zur Guerilla in die Berge

Mazlum Qamişlos (Raman Şêxmûs) Lebensweg beginnt in Qamişlo. Er beteiligt sich an der Revolution von Rojava und nimmt ab 2015 am Kampf gegen den IS teil. Schließlich tritt er 2017 der Guerilla bei und geht in die kurdischen Berge. 2020 kommt er in die Region Heftanîn und beteiligt sich dort an vielen Aktionen gegen die türkischen Angriffe. Diesen Kampf setzt er bis zum 11. Februar 2022, dem Tag, an dem er fällt, fort.

Er war für alle wie ein Bruder“


Seine Mutter Saliha Derwiş und sein Vater Şexmûs Şêxmûs sprechen liebevoll über ihren Sohn. Seine Mutter beschreibt ihn: „Mit mir verstand er sich zu Hause am besten. Er liebte alle, er ließ mich nie etwas zweimal sagen. Er war für alle wie ein Bruder. Wen er auch grüßte, in dessen Herzen fand er einen Platz.“ Über seinen Beitritt zur PKK erzählt die Mutter: „Er verließ das Haus, ohne sich zu verabschieden. Als er am Abend nicht wieder kam, machten wir uns Sorgen. Plötzlich klingelte das Telefon und Mazlum meldete sich und sagte, er sei zu den Freunden gegangen und habe sie erreicht. Ich solle mir keine Sorgen machen. Ich wünschte ihm viel Erfolg auf seinem Weg und wir verabschiedeten uns.“

Er ist immer noch da“

Saliha Derwiş sagt, sie habe bereits gefühlt, dass er gefallen sei. „Im Februar habe ich ständig von ihm geträumt. Er war im Traum immer verwundet. Das Herz einer Mutter ist unfehlbar, ich habe es gespürt, und dann kam die Nachricht, dass er gefallen ist“, beschreibt sie ihre Ahnung. „Weder verschwindet sein Gesicht aus meinen Augen noch seine Stimme aus meinen Ohren. Ich unterhalte mich jeden Abend mit ihm, als ob er vor mir stünde.“

Mit den Gedichten von Cigerxwîn aufgewachsen


Şexmûs Şêxmûs berichtet über ihn: „Er war zutiefst mit seinem Land verbunden. Die kurdische Identität war ihm stark bewusst. Er wuchs mit den Gedichten von Cigerxwîn auf. Die meisten lernte er sogar auswendig. Er pflegte immer wieder das Gedicht ‚Wir sind Kurden, wir sind stolz‘ vorzutragen.“ In Bezug auf die Guerilla sagt der Vater: „Ohne sie wäre Şengal nicht befreit worden. Ohne sie wäre Kerkûk nicht befreit worden. Ohne sie wäre Hewlêr nicht befreit worden. Solange ich lebe, werden wir weder meinen Sohn noch die mutige Guerilla vergessen. Mein Sohn hat für das kurdische Volk gekämpft und sein Leben für diese Sache gegeben.“