Seit heute hängen in den Marburger Stadtbussen und diversen Geschäften Spendenplakate für Rojava. Unter dem Titel „Marburg für Rojava - wir stehen solidarisch an der Seite der Menschen in Nordsyrien” ruft medico international zu Spenden auf. Die Organisation mit Sitz in der Mainmetropole Frankfurt unterstützt das demokratische Projekt in Rojava von Beginn an – beim Aufbau eines öffentlichen Gesundheitssystems für die Bevölkerung und in Notsituationen.
„Wir freuen uns über diese sichtbare Solidarität mit den Menschen in Rojava und hoffen, dass die Marburger*innen diese notwendige Arbeit unterstützen”, so Anita Starosta von medico international.
Völkerrechtswidriger Angriff der Türkei dauert weiter an
Seit dem 9. Oktober 2019 greift die Türkei die selbstverwalteten Gebiete Nord- und Ostsyriens völkerrechtswidrig an. Zusammen mit dschihadistischen Milizen versucht der Nato-Partner nach der durch die USA und Russland abgesegneten Besetzung der Städte Girê Spî (Tall Abyad) und Serêkaniyê (Ras al-Ain) sowie der umliegenden Dörfer seine Okkupation weiter auszubauen. Die Mitarbeiter*innen vom Kurdischen Roten Halbmond (Heyva Sor a Kurd), mit denen medico international zusammenarbeitet, leisten aktuell Hilfe für die Verletzten der Angriffe. Außerdem organisieren sie die medizinische Versorgung in den Flüchtlingslagern der Region.
„Nach der Rojava-Resolution der Marburger Stadtverordnetenversammlung ist die Spendenkampagne, welche vom Magistrat finanziell unterstützt wird, ein nächster Schritt sichtbarer Solidarität. Auf diesen müssen weitere Folgen, wie die angedachte Städtepartnerschaft mit einer Stadt in Rojava oder Räumlichkeiten für die kurdische Community in Marburg/Biedenkopf”, fordert Hevidar Bilek vom Aktionsbündnis Rojava.
„Gleichzeitig wirbt die Bundeswehr seit mehreren Monaten auf einem der Stadtbusse. Die Spendenkampagne für Rojava steht genau für das Gegenteil - basisdemokratischer Gesellschaftaufbau statt imperialistisch-europäische Geopolitik”, fährt Bilek fort. „Gemeinsam mit der Stadt Marburg rufen wir dazu auf, die Menschen in Nordsyrien zu unterstützen. Rojava zu unterstützen bedeutet dabei auch, eine konkrete Utopie zu unterstützen, von der wir alle lernen können.”